Südwest-FDP sieht Wulffs Wahl in Gefahr

Der baden-württembergische FDP- Fraktionschef Hans-Ulrich Rülke sieht die Wahl des Unions-Kandidaten Christian Wulff zum neuen Bundespräsidenten in Gefahr.
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Christian Wulff (CDU), Ministerpräsident von Niedersachsen und Kandidat für das Amt des Bundespräsidenten, während einer Bundesratssitzung.
dpa Christian Wulff (CDU), Ministerpräsident von Niedersachsen und Kandidat für das Amt des Bundespräsidenten, während einer Bundesratssitzung.

STUTTGART - Der baden-württembergische FDP- Fraktionschef Hans-Ulrich Rülke sieht die Wahl des Unions-Kandidaten Christian Wulff zum neuen Bundespräsidenten in Gefahr.

Es gebe in einigen FDP-Landesverbände große Unzufriedenheit über die Kür des Kandidaten und den Umgang der Union mit der FDP insgesamt, sagte Rülke am Montag der Nachrichtenagentur dpa in Stuttgart.

«Es könnte sich da ein Ventil auftun.» Vor allem ostdeutsche FDP-Verbände wollten eher den Gegenkandidaten Joachim Gauck unterstützen. «Es könnte bei der Wahl schon eng werden», sagte Rülke auch dem «Hamburger Abendblatt».

Die Bundesversammlung wählt am 30. Juni den Nachfolger des zurückgetretenen Horst Köhler. Union und FDP werden in der Bundesversammlung mindestens 21 Stimmen mehr haben, als für die Wahl des Staatsoberhaupts notwendig sind.

Rülke sagte: «Es gibt einige in der FDP, die sauer sind über das Verfahren, dass man der Kanzlerin freie Hand gegeben hat, einen Kandidaten zu suchen. Dann sollten die FDP-Landeverbände das nur noch abnicken.» im Gegenzug aber stelle sich die Union zentralen Politikprojekten der Liberalen im Bund in den Weg.

«Am Donnerstag nicken wir den Kandidaten der Union ab, im Gegenzug heißt es am Freitag, die Gesundheitsreform wird abgeblockt. So wird es in einigen Landesverbänden empfunden.»

Der Landtagsfraktionschef betonte: «Ich persönlich unterstütze Wulff und werde in der Fraktion für ihn werben.» Über Wulffs Gegenkandidaten Joachim Gauck sagte Rülke aber auch: «Das ist ein respektabler Bewerber.» Im «Hamburger Abendblatt» sagte Rülke, dass er sich Gauck zumindest theoretisch als einen Kandidaten für das bürgerliche Lager vorstellen könne. Der frühere DDR-Bürgerrechtler Gauck war Ende vergangener Woche von SPD und Grünen nominiert worden.

Er selbst zeigte sich überrascht über die Sympathiewelle für ihn. «Wer sollte da nicht überrascht sein?», sagte Gauck am Montag in Berlin, als er sich in der Parteizentrale der Grünen vorstellte. Auf die Frage, wie viel Unterstützung er denn bei der Union und FDP habe, antwortete Gauck: «Da habe ich viele Freunde und viele Kontakte.»

dpa

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