Streit über Gutachten zu Massenmörder Breivik

Auf ein geteiltes Echo ist in Norwegen das psychiatrische Rechtsgutachten gestoßen, das den Massenmörder Anders Behring Breivik für unzurechnungsfähig erklärt.
dpa |
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Oslo - Während die Medien am Mittwoch ganz überwiegend zu Vertrauen in die heimischen Rechtsinstanzen aufforderten und Verständnis äußerten, verlangten Politiker in Oslo vereinzelt eine neue Untersuchung.

Hinterbliebene der 77 Opfer und Überlebende von Breiviks Anschlägen am 22. Juli äußerten sich in den Medien teils kritisch und enttäuscht, dass der rechtsradikale Islamhasser trotz jahrelanger, systematischer Vorbereitung auf sein Verbrechen für unzurechnungsfähig erklärt worden ist.

"Das ist eine Provokation. Er hat sie alle hinters Licht geführt und zu einer falschen Diagnose gebracht", sagte der 32-jährige Khalid Haji Ahmed in der Zeitung "Aftenposten". Er hatte das von Breivik verübte Massaker auf der Insel Utøya überlebt und fand danach die Leiche seines von Breivik erschossenen Bruders Isma.

Bei einer vom TV-Sender NRK in Auftrag gegebenen Umfrage (mit tausend Befragten) erklärten 48 Prozent, dass sie die Einstufung Breiviks als unzurechnungsfähig für falsch halten. 36 Prozent meinten, es entspreche ihrer Rechtsauffassung, dass Breivik im Gefolge dieser Diagnose nur als Patient in eine geschlossene Psychiatrie eingewiesen und nicht als Mörder zu Haft verurteilt werden könne.

Der Attentäter selbst reagierte nach Polizeiangaben "gekränkt" auf die Diagnose, wonach er psychotisch sei und auch an paranoider Schizophrenie leide. Der Auftakt des Prozesses gegen Breivik ist für den 16. April nächsten Jahres geplant.

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