Stoiber glaubt nicht an Kanzlerkandidatur Seehofers

Edmund Stoiber war 2002 bei dem Versuch gescheitert, als CSU-Mann Bundeskanzler zu werden. Dass Horst Seehofer ähnliche Ambitionen an den Tag legen wird, glaubt der Ex-Ministerpräsident nicht.
München – Der ehemalige Unions-Kanzlerkandidat Edmund Stoiber geht davon aus, dass CSU-Chef Horst Seehofer es ihm nicht gleichtun und sich auf die Kanzlerschaft bewerben wird. "Der Kanzlerkandidat kommt in der Regel aus der größeren Partei", sagte der CSU-Ehrenvorsitzende in einem Interview der "Bild am Sonntag". Stoiber zeigte Verständnis für Seehofers zurückhaltende Position in der Kanzlerfrage. "Strauß wollte Kanzler werden und ich wollte es auch", sagte Stoiber. "Horst Seehofer hat diesen Anspruch nie erhoben." Seehofer habe immer gesagt, man wolle mit Bundeskanzlerin Angela Merkel die Wahl gewinnen.
Lesen Sie hier: Merkel und Seehofer ringen um Einigkeit
Franz Josef Strauß und Stoiber waren die bisher einzigen Unions-Kanzlerkandidaten, die von der CSU stammten - beide unterlagen ihren SPD-Kontrahenten Helmut Schmidt (1980) und Gerhard Schröder (2002). Einer möglichen Abspaltung der CSU von der CDU erteilte Stoiber, der am Mittwoch 75 Jahre alt wird, zudem eine klare Absage.