Stoiber fordert von CDU Strategiewechsel
München - Nach den CDU-Verlusten bei den jüngsten Landtagswahlen hat der CSU-Ehrenvorsitzende Edmund Stoiber von der Schwesterpartei einen grundlegenden Strategiewechsel gefordert.
"Ja, es geht auch um eine Kursänderung", sagte der 74-Jährige dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel".
Die Positionen der CSU müssten wieder Positionen der CDU werden. "Wenn Grüne und Linke die Flüchtlingspolitik von Bundeskanzlerin Angela Merkel loben und die CSU dafür hart angreifen, dann geht das für die Union nicht gut."
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Für die CSU gelte bis heute die Position von Franz Josef Strauß, dass man rechts von der CSU keine demokratisch legitimierte Partei zulassen dürfe. Diesen Satz habe er "von Generalsekretär Peter Tauber nie gehört, nie von Bundeskanzlerin Angela Merkel, nie von Peter Altmaier", sagte Stoiber.
"Ich glaube auch, dass ihnen dieser Satz fremd ist." Die Debatte um die richtige Flüchtlingspolitik müsse zwischen CSU und CDU verbreitert werden. "Die CDU sollte Horst Seehofer auf ihre Landesparteitage einladen, damit er da die Dinge darlegen kann", sagte Stoiber mit Blick auf den Dissens zwischen CSU und CDU in der Flüchtlingspolitik.
Umfrage: Bundesweite CSU hätte gute Chancen
Laut einer Insa-Umfrage (Zeitraum: 18. bis 21. März) könnte die CSU bundesweit große Erfolge einfahren. Würde die CSU - rein theoretisch - auch außerhalb Bayerns antreten, käme sie auf annähernd so viel Zustimmung wie die Schwesternpartei CDU.
Die CSU würde laut der Umfrage im restlichen Bundesgebiet viele Wähler aus dem Lager der Nicht-Wähler rekrutieren. So würde fast jeder fünfte Nichtwähler der bundesweiten CSU seine Stimme geben. In der Umfrage erreicht die CDU 23,5 Prozent, die CSU 19 Prozent.
Sie läge damit nur knapp hinter der SPD, die auf 20 Prozent der Stimmen käme. Dahinter kämen mit zehn Prozent die Grünen und die Linkspartei mit 9,5 Prozent. Die FDP käme mit 5,5 Prozent auf Platz sechs.