Stoiber: "Der werfe den ersten Stein"

Der Gang des Doktor a.D. durchs "Stahlgewitter": Nach den Plagiats-Vorwürfen gegen Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) hat CSU-Ehrenvorsitzender Edmund Stoiber seinem Parteifreund den Rücken gestärkt.
München - Guttenberg müsse als Minister vor allem nach seinen politischen Leistungen und Fähigkeiten beurteilt werden, sagte Stoiber in der "Bild"-Zeitung (Onlineausgabe). "Wer ohne Fehler ist, werfe den ersten Stein. Viele erfolgreiche Politiker in Deutschland mussten schon schwierige Situationen bestehen", fügte Stoiber hinzu.
Der Bonner Politikwissenschaftler Gerd Langguth ist überzeugt, dass Guttenberg durch die Affäre am Ende politisch gestärkt werde: "Ein Spitzenpolitiker muss Schrammen haben, muss durch Stahlgewitter gegangen sein. Das erdet ihn, das macht ihn menschlicher", sagte Langguth dem Blatt.
Der Geschäftsführer des Meinungsforschungsinstituts Emnid, Klaus-Peter Schöppner, sieht ebenfalls keinen politischen Schaden für Guttenberg. "Selbst wenn er am Ende auf den Doktortitel verzichten sollte, würde ihn das nur menschlicher machen." Ein Doktortitel mache noch keinen guten Politiker, sagte Schöppner der Zeitung. "Die Deutschen vergeben gerne demjenigen, der Schwächen zugibt, Fehler bereut."