Steuerbescheid kommt künftig vollautomatisch

Kein Papierkrieg mit dem Finanzamt mehr: Dieser Traum vieler Arbeitnehmer soll in einigen Jahren Wirklichkeit werden. Computer und nicht mehr Beamte sollen dann die Bescheide versenden. Klappt dieser ehrgeizige Plan der Regierung?
von  dpa
Das soll künftig einfacher werden: Die Bürger brauchen künftig bei einer elektronischen Steuererklärung dem Finanzamt in der Regel keine Belege mehr vorzulegen.
Das soll künftig einfacher werden: Die Bürger brauchen künftig bei einer elektronischen Steuererklärung dem Finanzamt in der Regel keine Belege mehr vorzulegen. © dpa

Finanzämter sollen in einigen Jahren den Großteil der Steuererklärungen vollautomatisch bearbeiten. Spätestens ab 2022 sollen Bürger flächendeckend jederzeit und papierlos mit dem Finanzamt kommunizieren können - Computer übernehmen dann den Datenaustausch zwischen Fiskus und Arbeitnehmer.

Ein entsprechendes Gesetz von Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) hat das Bundeskabinett am Mittwoch auf den Weg gebracht.

Angestrebt wird, dass die meisten Steuererklärungen nicht mehr von Finanzbeamten bearbeitet werden. Diese würden so von Routineaufgaben entlastet und könnten sich auf komplizierte Verfahren konzentrieren.

Durch ein «Risikomanagementsystem» sollen lediglich betrugsanfällige Erklärungen herausgefiltert und näher beleuchtet werden.

 

Schnellere Bearbeitung bei elektronischer Steuererklärung

 

Bürger, die ihre Steuererklärung freiwillig elektronisch abgeben, sollen von einer schnelleren Bearbeitung profitieren. Die schon bestehende elektronische Steuererklärung «Elster» soll dazu ausgebaut werden.

Die vorausgefüllte Steuererklärung kann dann einfach aus dem Internet heruntergeladen werden. Papierbelege würden nur noch in Zweifelsfällen verlangt.

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Daten Dritter wie des Arbeitgebers, der Krankenkasse oder über Kapitaleinkünfte sollen elektronisch eingefügt werden. Die fertige Steuererklärung kann dann per Knopfdruck an das Finanzamt übermittelt werden - der Steuerbescheid kommt ebenfalls digital zurück.

Die Länder stehen hinter den Plänen zur «Modernisierung des Besteuerungsverfahrens», über das sie seit eineinhalb Jahren mit dem Bund diskutiert haben.

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