Steuer-Affäre: Uli macht Wahlkampf

Der AZ-Chefredakteur über den Fall Uli Hoeneß und die Reaktionen in der SPD
Arno Makowsky |
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Der AZ-Chefredakteur über den Fall Uli Hoeneß und die Reaktionen in der SPD

Für Peer Steinbrück und seine SPD könnte es gar nicht besser laufen: Uli Hoeneß ist mit seiner Steuerhinterziehung ungewollt zum Wahlkampfhelfer von Sozis und Grünen geworden. Denn die können nun die Verfehlungen des populären Fußballpräsidenten genüsslich ausschlachten und sich mit den Themen Steuern und sozialer Gerechtigkeit profilieren. Man kann sich vorstellen, wie groß der Jubel bei der Berliner Opposition war, dass sich sogar Bundeskanzlerin Angela Merkel enttäuscht von Hoeneß zeigte.

Dabei verweist die SPD – völlig zurecht – darauf, wie richtig es gewesen sei, das geplante Steuerabkommen mit der Schweiz im Bundesrat scheitern zu lassen. Dieses Abkommen sah letztlich vor, die Taten von Steuerkriminellen im Nachhinein zu legalisieren; sie hätten einen geringen Satz nachzahlen müssen und wären anonym geblieben. Im Fall Hoeneß: Er könnte weiter den Gutmenschen mit sozialem Gewissen geben, von seinen Machenschaften hätte die Öffentlichkeit nie etwas erfahren!

Nun hat Uli Hoeneß zum Instrument der Selbstanzeige gegriffen. Wenn es gut für ihn läuft, bleibt er straffrei. Doch sollte man eines nicht vergessen: Einer Selbstanzeige geht kein Kavaliersdelikt, sondern eine Straftat voraus.

SPD-Politiker von Sigmar Gabriel bis Christian Ude stellen Hoeneß jetzt als kalten Betrüger hin, dem man das Handwerk legen muss. Sie müssen allerdings aufpassen, dass ihr Triumphgeheul nicht zu selbstgerecht wirkt.

 

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