Steinmeier trifft Rabbiner - Antisemitismus ist "Gift"

Am vergangenen Wochenende wurde der Rabbiner Yehuda Teichtal in Berlin in Begleitung eines seiner Kinder Opfer eines antisemitischen Übergriffs. Nun hat der Bundespräsident bei einem Besuch seine Abscheu zum Ausdruck gebracht.
dpa |
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Steinmeier (r) beim Gespräch mit Yehuda Teichtal in Berlin.
Bernd von Jutrczenka/dpa Steinmeier (r) beim Gespräch mit Yehuda Teichtal in Berlin.

Berlin - Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat den von einem antisemitischen Übergriff betroffenen Rabbiner der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, Yehuda Teichtal, besucht und dabei seine Abscheu über die Tat zum Ausdruck gebracht.

"Jede Form des Extremismus und Antisemitismus ist Gift für unsere freiheitliche und offene Gesellschaft. Es ist oberste Aufgabe des Staates und Verpflichtung für uns alle, Antisemitismus in all seinen Erscheinungsformen zu bekämpfen und ihm gemeinsam entgegen zu treten", sagte Steinmeier nach Angaben einer Sprecherin des Bundespräsidenten. Das Gespräch fand im Privathaus der Familie Teichtal in Berlin statt und dauerte knapp eine Stunde.

Der Rabbiner war vergangenes Wochenende in Begleitung eines seiner Kinder von zwei Männern auf Arabisch beschimpft und bespuckt worden. In der "Süddeutschen Zeitung" (Wochenendausgabe) rief Teichtal zu gemeinsamen Anstrengungen gegen Hass in der Gesellschaft auf. "Die Menschen müssen jeden Tag Zivilcourage zeigen, zeigen, dass sie es nicht dulden, wenn andere Menschen angegriffen werden", sagte der Rabbiner, der nach eigenen Angaben vor 23 Jahren aus New York nach Berlin kam und dessen Urgroßvater im Holocaust ermordet worden war. Es sei schlimm, wenn jüdische Menschen mitten in Berlin attackiert würden, "wo sie wohnen, einkaufen und zur Schule gehen", sagte der Rabbiner. Dennoch glaube er fest daran, "dass der Großteil der Menschen hier tolerant ist."

Steinmeier und Teichtal hatten bereits am 2. Dezember 2018 gemeinsam die Lichter am Chanukkaleuchter am Brandenburger Tor entzündet.

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