Steinmeier knöpft sich Westerwelle vor

BERLIN - Frank Walter-Steinmeier rät seinem Nachfolger Guido Westerwelle, auf Auslandsreisen seinen Lebenspartner doch besser zu Hause zu lassen. Es sollten in der Ferne keine falschen Eindrücke entstehen.
Eine wenig diplomatische Attacke auf den eigenen Nachfolger: Ex-Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) empfiehlt seinem Nachfolger Guido Westerwelle (FDP), seinen Partner Michael Mronz bei Auslandsreisen häufiger zu Hause zu lassen. „Die Tatsache, dass ein Außenminister mit einer Delegation reist, ist gut und richtig. Falsche Eindrücke sollte man dennoch vermeiden“, sagt der SPD-Fraktionschef.
Mronz begleitet Westerwelle derzeit bei dessen Südamerikareise. Daran war Kritik laut geworden: Mronz organisiert große Sportveranstaltungen, Westerwelles Besuchsland Brasilien mit seiner bevorstehenden Fußball-WM 2014 und den Olympischen Spielen 2016 könnte daher für ihn auch geschäftlich interessant sein. Westerwelle ließ solche Angriffe zurückweisen: „Das sind zwei unterschiedliche Dinge, die auch nicht vermengt werden.“
Steinmeier zeigt sich davon allerdings nicht überzeugt, auch nicht vom Hinweis seines Ex-Ministeriums, auch frühere Minister hätten ihre Partner häufig ins Ausland mitgenommen. „Meine Frau ist Richterin“, sagt Steinmeier. „Sie hatte dafür keine Zeit.“