Stegner: Nach Attentaten nicht auf Populisten einlassen
Kiel - "Der Fall hat das Potenzial, noch mal sehr kräftig den Populismus anzuheizen", sagte Stegner der Deutschen Presse-Agentur. Die Parteien müssten sich in der Debatte scharf von AfD und Co abgrenzen, um eine Vergiftung des Klimas zu verhindern. "Wer das Spiel der Populisten spielt, begibt sich in ein Gebiet, das mit großen Gefahren für uns alle verbunden ist."
Täter wie der 17-Jährige in Würzburg hätten sich möglicherweise "in eine Wut hineingesteigert und manche Symbole dann eher als Mittel zum Zweck genutzt", sagte Stegner. Der Islam sei nicht das Problem, ein "Kampf der Religionen" müsse verhindert werden. Es wird aber schwer sein, gegenüber solchen Klischees und Ängsten zu argumentieren." Wichtig sei, gleichzeitig in innere Sicherheit und in Integration zu investieren.
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Stegner warnte davor, aus Einzeltaten vorschnell auf den Gesamtzusammenhang zu schließen. "Man sieht an solchen Dingen, dass eine freiheitliche Gesellschaft keine komplette Sicherheit bieten kann - wenn man nicht die Freiheit abschaffen will und selbst dann nicht." Der Würzburger Täter sei schließlich "ohne jede Vorwarnung mit einer Axt, die man in jedem Baumarkt bekommt, über Menschen hergefallen". Schleswig-Holsteins ehemaliger Innenminister fürchtet Nachahmer. Nach Nizza könnten "Leute auf die Idee kommen, was man alles mit Lkw anstellen kann".