Städtische Krankenhäuser: Kein Weiterwursteln!

Die AZ-Rathaus-Reporterin Julia Lenders über die unsichere Zukunft der städtischen Kliniken.
von  Julia Lenders
Die AZ-Rathaus-Reporterin Julia Lenders über die Zukunft der städtischen Kliniken und den Schwarzen Peter des Schuldigen der Misere.
Die AZ-Rathaus-Reporterin Julia Lenders über die Zukunft der städtischen Kliniken und den Schwarzen Peter des Schuldigen der Misere. © AZ

Die AZ-Rathaus-Reporterin Julia Lenders über die unsichere Zukunft der städtischen Kliniken. 

München - In unschöner Regelmäßigkeit sorgt das Stadtklinikum für Hiobsbotschaften. Die jüngste: Wenn die Betriebsergebnisse sich nicht verbessern, ist das Klinikum bereits in zwei Jahren zahlungsunfähig – obwohl der Stadtrat erst im vorigen Jahr 200 Millionen Euro reingebuttert hatte. Es gelingt den Krankenhäusern nicht, mit dem Markt zu wachsen. Der Geschäftsführung ist erst jetzt aufgefallen, dass ihr Sanierungskonzept auf einer (leider falschen) Wachstums-Prognose beruht.

Ein Schwarzes-Peter-Spiel ist jetzt bloß vertane Zeit

Nun fordert der kaufmännische Geschäftsführer frisches Geld – in einem Gespräch mit Pressevertretern, und nicht mit dem OB selbst. Das mag nicht die feine Englische Art sein. Deshalb aber ein Schwarzes-Peter-Spiel zu starten, wäre das Falscheste, was die rot-grüne Stadtregierung nun machen könnte.

Denn dass das Klinikum nicht so weiterwursteln kann wie bisher, ist klar. Ohne „schmerzhafte Eingriffe“ wird’s nicht gehen – sagt selbst der OB. Die marode Gebäudesubstanz, zu viele leere Betten, erhöhte Personalkosten – all das ist wie ein Korsett, das kaum Platz zum Atmen lässt. Deshalb muss schleunigst ein Plan her, wie es weitergehen soll. In den nächsten Tagen will die Geschäftsführung Vorschläge unterbreiten.

Dann ist der Mut der Stadtpolitik gefragt. Traut sie sich nicht bald, unpopuläre Einschnitte wie Betten- und Personalkürzungen oder sogar Standortschließungen zu beschließen, wird das Klinikum auch künftig viele Hiobsbotschaften liefern.

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