Staat verdient an Marihuana

US-Bundesstaat Colorado hat  Marihuana legalisiert - und verdient jetzt kräftig daran
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Der Anbau von  Marihuana kann sich sogar für Staaten lohnen
dpa Der Anbau von Marihuana kann sich sogar für Staaten lohnen

 

US-Bundesstaat Colorado hat  Marihuana legalisiert - und verdient jetzt kräftig daran

Los Angeles Nach der Freigabe von Marihuana sprudeln im US-Bundesstaat Colorado die Steuereinnahmen. In nur einem Monat seien durch den Cannabis-Verkauf 3,5 Millionen Dollar (2,5 Millionen Euro) an Steuern und Gebühren eingenommen worden, teilten die Behörden des westlichen Bundesstaats am Montag mit. Colorados Gouverneur John Hickenlooper rechnet in seinem jüngsten Haushaltsentwurf mit zusätzlichen Einnahmen von 98 Millionen Dollar jährlich.

Die Bevölkerung von Colorado hatte im November 2012 in einem Referendum für eine Legalisierung von Marihuana gestimmt, seit dem 1. Januar dürfen Menschen über 21 Jahre das Rauschmittel kaufen und konsumieren. Mittlerweile bieten dutzende staatlich lizenzierte Coffeeshops in dem Rocky-Mountain-Staat "Gras" und Marihuana-Backwaren an. Ebenfalls per Volksentscheid legte Colorado die Steuern auf Cannabis fest: Im Großhandel beträgt die Abgabe 15 Prozent, im Einzelhandel zehn Prozent. Außerdem müssen Konsumenten die übliche Mehrwertsteuer von 2,9 Prozent entrichten. Allein im Januar flossen so 2,9 Millionen Dollar an Steuern und knapp 600. 000 Dollar an Gebühren in die Staatskasse. "Der erste Monat des Marihuana-Verkaufs hat den Erwartungen entsprochen", sagte die Leiterin der Steuerbehörde von Colorado, Barbara Brohl.

Für genaue Angaben zum Umsatz der Branche sei es aber noch zu früh. Möglicherweise treibe eine "hohe Anfangsnachfrage" die Zahlen nach oben. "Wir erwarten, dass im April klare Muster in unseren Daten auftauchen werden", ergänzte Brohl. Die Befürworter der Legalisierung von Marihuana haben in den USA seit einigen Jahren Rückenwind. Derzeit haben 18 Bundesstaaten und die Hauptstadt Washington das Rauschmittel auf Rezept freigegeben, wobei die medizinischen Bedingungen unterschiedlich streng sind.

Während viele Staaten Marihuana nur bei Krebs und anderen schweren Erkrankungen erlauben, kann es in Kalifornien schon für Rückenschmerzen verschrieben werden. Neben Colorado stimmte auch der nordwestliche Bundesstaat Washington in einem Referendum für eine komplette Freigabe für Menschen über 21 Jahre, noch in diesem Jahr sollen auch hier Coffeeshops eröffnen. Eine weitere Volksabstimmung ist im August in Alaska geplant. Das US-Bundesgesetz bewertet Marihuana aber weiter als Droge der gefährlichsten Kategorie und stellt es damit auf eine Stufe mit Heroin.

Die Regierung von US-Präsident Barack Obama wies die Bundesjustiz im vergangenen Jahr allerdings an, Marihuana-Konsumenten in Bundesstaaten mit einer Legalisierung nicht mehr zu verfolgen. Obama hatte im Januar zudem mit der Bemerkung für Aufsehen gesorgt, er halte Kiffen nicht für gefährlicher als das Trinken von Alkohol. Zugleich bezeichnete Obama, der in seiner Jugend selbst zum Joint griff, das Rauchen von Marihuana in einem Interview mit der Zeitschrift "The New Yorker" aber als "schlechte Idee" und "Laster". Laut einer Umfrage des Nachrichtensenders CNN von Anfang des Jahres spricht sich mittlerweile eine Mehrheit von 54 Prozent der US-Bürger für die Legalisierung von Marihuana aus.

 

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