Spermaspuren auf der Kleidung
Wie eine französische Website berichtet, fanden die Ermittler auf der Kleidung des Zimmermädchens Spermaspuren. Derweil wird das Privatleben des mutmaßlichen Opfers genau untersucht.
Paris – Das mutmaßliche Opfer des ehemaligen IWF-Chefs Dominique Strauss-Kahn hatte nach Informationen der französischen Website atlantico.fr Spermaspuren auf ihrer Kleidung. Das hätten die DNA-Analysen ergeben, deren Ergebnisse in Kürze bekannt gegeben werden sollte, berichtete die Website am Montag. Sie beruft sich dabei auf einen Bericht der New Yorker Polizei, der am Sonntag an die französischen Behörden gegangen sei.
Die Ermittler haben nach Medienberichten auch ein Stück des Teppichs untersucht, wo die junge Frau nach erzwungenem Oralverkehr hingespuckt haben soll. Unterdessen berichtete das Klatschblatt „Paris Match“, dass Strauss-Kahn am Vorabend der mutmaßlichen Tat in einem teuren Restaurant mit einer unbekannten jungen Dame gesehen worden sei. Dabei habe er eine Flasche Bordeaux-Wein bestellt. Bislang ist nicht klar, aus welchen privaten Gründen Strauss-Kahn nach New York geflogen war.
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Am Samstagmittag hatte er sich mit seiner Tochter Camille zum Essen getroffen, die in New York ihren Doktortitel macht. Strauss-Kahns Verteidigung hat inzwischen Detektive auf das Privatleben des afroamerikanischen Zimmermädchens angesetzt, das dem Franzosen versuchte Vergewaltigung vorwirft. Mehrere von ihnen seien bereits nach Afrika gereist, um mehr über die Vergangenheit der 32-Jährigen zu erfahren, berichtete „Le Figaro“. Die Frau soll aus Guinea stammen und in den USA politisches Asyl erhalten haben. Die Verteidigung könnte die Strategie verfolgen, ihre Glaubwürdigkeit zu diskreditieren, falls sich in anderen Fällen – etwa bei dem Asylantrag oder der Vergabe einer Sozialwohnung – Schummelei nachweisen lasse.
Strauss-Kahns Anwalt Benjamin Brafman hatte sich am Wochenende überzeugt gezeigt, dass sein Mandant freigesprochen werde. Strauss-Kahn sei sicherlich bereit für einen langen Kampf, sagte er der israelischen Zeitung „Haaretz“ (Sonntag).
Der Franzose ist angeklagt, am 14. Mai das Zimmermädchen in seiner Suite in einem Hotel am New Yorker Times Square überfallen und zu Oralsex gezwungen zu haben. Er wurde gegen eine Millionenkaution aus dem Gefängnis entlassen und sitzt nun unter strengen Auflagen in Hausarrest.
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