Spekulationen über Video des Toulouse-Attentäters

In Frankreich haben Spekulationen über einen Komplizen des islamistischen Serienmörders von Toulouse durch ein Tatvideo Auftrieb erhalten.
dpa |
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In Frankreich haben Spekulationen über einen Komplizen des islamistischen Serienmörders von Toulouse durch ein Tatvideo Auftrieb erhalten.

Paris - Eine Kopie der Aufnahmen war dem arabischen Nachrichtensender Al-Dschasira nach eigenen Angaben zugeschickt worden.

In der französischen Öffentlichkeit wird spekuliert, dass ein Komplize das Video abgeschickt haben könnte. Merah hatte seine Verbrechen nach Angaben der Ermittler selbst gefilmt.

"Man sieht alle Taten drauf", sagte der Pariser Büroleiter des Senders, Zied Tarrouche, am Dienstag dem TV-Kanal BFM. Auch die Schreie der Opfer seien klar zu hören. Die Chefredaktion werde entscheiden, ob Teile des Videos gesendet werden.

Merah hatte an drei Tagen im März insgesamt sieben Menschen erschossen, darunter an einer jüdischen Schule drei Kinder und einen Lehrer. Der Attentäter war am vergangenen Donnerstag von der Polizei in seinem Haus erschossen worden.

Dem Video habe ein handgeschriebenes Bekennerschreiben in fehlerhaftem Französisch beigelegen. Die Behörden, die beides untersuchten, halten die Aufnahmen für authentisch. Sie bezweifeln aber eine Beteiligung des Terrornetzwerks Al-Kaida. Merah hatte sich selbst als Gotteskrieger bezeichnet und erklärt, dem Terrornetzwerk Al-Kaida nahezustehen.

Die Sendung trug den Poststempel vom vergangenen Mittwoch, schrieb die Zeitung "Le Parisien". An diesem Tag hatte die Belagerung des Appartements bereits begonnen, in dem der Serienmörder nach einem mehr als 30-stündigen Nervenkrieg von der Polizei erschossen wurde. Die Ermittler interessiert nun, ob Merah selbst das Päckchen am Dienstagabend aufgegeben hat oder ob es am Mittwochmorgen von einem Komplizen abgeschickt wurde.

Derweil sind nach Einschätzung von Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) islamistische Terroristen nach wie vor eine Gefahr für Deutschland. Es gebe keine Anhaltspunkte dafür, dass die Anschlagsplanungen zurückgefahren worden seien, so Friedrich in Berlin. "Wir haben in Deutschland gegenwärtig 130 Gefährder", sagte der Minister. Das seien Islamisten, denen die Sicherheitsbehörden das Verüben eines Anschlags jederzeit zutrauen. Klar sei aber auch, dass die Mehrheit der Muslime in Deutschland Terrorismus scharf ablehne, sagte Friedrich.

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