SPD-Vorsitzende Andrea Nahles und das kritische Drittel
Andrea Nahles schreibt als erste Frau an der Spitze der SPD Geschichte – und muss gleichzeitig eine kräftige Watschn einstecken. Auf 75 Prozent Zustimmung hatten sie und ihr engeres Umfeld gehofft. Gerade einmal 66,35 Prozent waren es am Ende der Auszählung. Ein Schock – aber eigentlich nicht überraschend.
Nahles gilt zwar als fleißige Arbeiterin und rackert seit Jahrzehnten unermüdlich im Dienste der SPD. Sie gilt aber auch als Vertreterin der alten Garde, des Pro-GroKo- und Weiter-so-Flügels innerhalb der Partei. Als diese ihre Mitglieder um die Erlaubnis bat, erneut mit der Union regieren zu dürfen, lehnte ein Drittel der Genossen ab. Sie wollten die SPD lieber in der Opposition erneuern, der "alten Dame" eine Machtpause gönnen, um sie zukunftsfähig zu machen.
Nahles gilt als Vertreterin der alten Garde
Auch Andrea Nahles will die SPD und deren Profil wieder stärken – allerdings in der Regierung, gleichzeitig bedrängt von CDU und CSU. Dass nun ein Drittel der Stimmberechtigten gegen sie votiert hat, zeigt jedoch, dass der Anteil der Zweifler seit dem Basis-Votum gleich geblieben ist. Sie trauen der "Trümmerfrau" der SPD, wie Andrea Nahles häufig genannt wird, den Wiederaufbau unter diesen Umständen nicht zu.
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