SPD stürzt auf 20 Prozent ab
Der Rückstand der SPD zur Union ist so groß wie noch nie in diesem Jahr. Nach der Dienstwagen-Affäre von Ulla Schmidt haben die Sozialdemokraten in einer Umfrage den schlechtesten Wert 2009 erreicht.
Zum Wahlkampfauftakt ist die SPD in der Wählergunst mit nur noch 20 Prozent auf den schlechtesten Wert in diesem Jahr abgestürzt. Im Vergleich zur Vorwoche verlor sie in der neuen Forsa-Umfrage des Magazins «Stern» und des Fernsehsenders RTL drei Punkte.
So schlecht schnitt die SPD in der wöchentlichen Umfrage zuletzt im August 2008 ab, kurz vor dem Sturz des damaligen Parteichefs Kurt Beck. Schuld am Umfrage-Desaster ist laut «Stern» die Dienstwagenaffäre von Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD). Auf deren Höhepunkt in der vergangenen Woche habe die SPD im Tageswert sogar nur eine Zustimmung von 16 Prozent gehabt.
Die Kleinen profitieren
Forsa-Chef Manfred Güllner sagte stern.de, der Online-Ausgabe des Magazins: «Die Affäre hat alles aufgewühlt, was an Vorbehalten gegenüber der SPD schon da war: Unfähigkeit, weit weg von den Leuten, selbst die Gesundheitsreform war plötzlich wieder ein Thema und wurde negativ gesehen.» Zugleich vergrößerte sich der Rückstand der SPD zur Union: Zwar fielen CDU/CSU um einen Punkt auf 37 Prozent. Doch mit nunmehr 17 Punkten ist der Abstand zwischen den beiden Volksparteien so groß wie noch nie in diesem Jahr. Die kleinen Parteien profitierten von den Verlusten der großen: Die FDP stieg um einen Punkt auf 14 Prozent. Auch die Grünen gewannen einen Punkt, sie kletterten auf 13 Prozent. Die Linke verbesserte sich um zwei Punkte auf 11 Prozent. Für sonstige Parteien würden wie in den Wochen zuvor 5 Prozent der Wähler stimmen.
Skepsis über Schattenkabinett
Der Vorsprung von Union und FDP blieb trotz der Verschiebungen unverändert: Gemeinsam kommen sie laut dieser Umfrage erneut auf 51 Prozent und liegen damit zum zweiten Mal in Folge sieben Punkte vor SPD, Grünen und Linkspartei (zusammen 44 Prozent). Forsa hatte vom 27. bis 31 Juli rund 2500 repräsentativ ausgewählte Bundesbürger befragt.
Die Entscheidung von SPD-Kanzlerkandidat Frank-Walter Steinmeier, Schmidt vorerst nicht in sein Wahlkampfteam aufzunehmen, halten nach der am Mittwoch veröffentlichten Umfrage 65 Prozent der Deutschen für richtig. Gerade einmal 14 Prozent der Bürger glauben allerdings, dass die SPD mit diesem Schattenkabinett aus ihrem Tief kommt. (dpa/AP)