SPD macht Druck bei Frauenquote in Chefetagen

«Penetranz schafft Akzeptanz. Man muss nerven», sagt Giffey. Doch der Koalitionspartner wehrt sich wohl weiter gegen die Einführung einer Frauenquote.
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Familienministerin Franziska Giffey: "Ich appelliere an Männer und Frauen in der Union, sich bei diesem Thema zu bewegen.".
Bernd von Jutrczenka/dpa/dpa Familienministerin Franziska Giffey: "Ich appelliere an Männer und Frauen in der Union, sich bei diesem Thema zu bewegen.".

Berlin - Anlässlich des Internationalen Frauentages an diesem Sonntag macht die SPD beim Thema Frauenquote in Unternehmensvorständen weiter Druck auf CDU und CSU.

"Ich appelliere an Männer und Frauen in der Union, sich bei diesem Thema zu bewegen", sagte Familienministerin Franziska Giffey dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD im Bundestag, Katja Mast, sagte der dpa: "Die Union sollte hier nicht weiter blockieren. Wenn sogar DFB-Präsident Fritz Keller aufgeschlossen für eine Frauenquote ist, sollte auch die Union endlich reif dafür sein." Der Präsident des Deutschen Fußball-Bundes hatte jüngst in einem Interview mit der Wochenzeitung "Die Zeit" eine Frauenquote für Führungspositionen beim DFB in Betracht gezogen.

Giffey sagte dem RND, sie habe in der Politik gelernt: "Penetranz schafft Akzeptanz. Man muss nerven." Es gehe nicht nur um Teilhabe in der Politik oder in der Wirtschaft, sondern auch ums Geld. "Frauen verdienen im Schnitt 21 Prozent weniger als Männer und bekommen über 50 Prozent weniger Rente. Das kann so nicht bleiben."

Das Familienministerium hatte zuletzt einen Gesetzentwurf für eine Frauenquote in Vorständen großer börsennotierter Unternehmen mit mehr als 2000 Mitarbeitern vorgelegt. Demnach soll der Vorstand solcher Firmen künftig mit wenigstens einer Frau besetzt sein, wenn er mehr als drei Mitglieder hat. Das gilt aber nur für Neubesetzungen. Der Entwurf ist aber innerhalb der Regierung umstritten. Die Union ist gegen die Vorstandsquote.

Bei Aufsichtsräten gibt es eine solche Regelung schon. Große Unternehmen müssen seit Anfang 2016 frei werdende Aufsichtsratsposten mit Frauen neubesetzen, bis mindestens ein Frauenanteil von 30 Prozent erreicht ist. Die Quote wirke, sagte Mast. Der Frauenanteil in den Aufsichtsräten ist in den vergangenen Jahren immer weiter gestiegen.

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