SPD in Niedersachsen will Rot-Grün fortsetzen
Die Parteien in Niedersachsen wappnen sich für die vorgezogene Landtagswahl Mitte Oktober. Trotz schlechter Umfragewerte kündigte die SPD in Hannover bei der Vorstellung ihrer Wahlkampagne an, sie wolle die rot-grüne Koalition fortsetzten.
Hannover - Die SPD in Niedersachsen setzt ungeachtet schlechter Umfragewerte bei der vorgezogenen Landtagswahl am 15. Oktober auf eine Neuauflage ihres Bündnisses mit den Grünen.
"Wir wollen stärkste Fraktion werden, wir wollen diese rot-grüne Koalition fortsetzen", sagte SPD-Landesgeschäftsführer Georg Brockmeyer in Hannover. Eine andere Konstellation - auch mit der CDU - wolle man aber nicht von vornherein ausschließen. Allerdings sei diese der SPD nicht gerade sympathischer geworden, sagte Brockmeyer mit Blick auf den Wechsel der Ex-Grünen Abgeordneten Elke Twesten zur Union. Dadurch hatte Rot-Grün die Mehrheit verloren.
Eine am Donnerstag veröffentlichte Umfrage von infratest dimap im Auftrag des NDR sieht die CDU mit 40 Prozent als stärkste Partei, die SPD kommt auf 32 Prozent. Die Grünen landen demnach bei 9 Prozent, die FDP liegt bei 7 und die AfD bei 6 Prozent. Damit gäbe es eine Mehrheit für eine große Koalition unter CDU-Führung. Auch CDU und Grüne könnten zusammen regieren, dies gilt jedoch wegen der Twesten-Affäre als höchst unwahrscheinlich.
SPD-Generalsekretär Detlef Tanke sah das Umfrageergebnis negativ beeinflusst durch den Twesten-Wechsel. Er verwies auf ein weiteres Ergebnis der Umfrage, nach dem Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) in der Beliebtheit weiterhin klar vor seinem CDU-Herausforderer Bernd Althusmann liegt.