Spannungen auf dem Westbalkan: Die Gefahr ist real
Bisher hat es der russische Präsident Wladimir Putin nicht geschafft, Europa zu spalten - weder mit dem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg auf die Ukraine, der zur größten Fluchtbewegung seit dem Zweiten Weltkrieg geführt hat, noch mit der dadurch ausgelösten Energiekrise. Doch Europa muss wachsam bleiben.
Europa muss den Westbalkanstaaten eine glaubwürdige Perspektive bieten
Denn in Serbiens Staatsoberhaupt Alexander Vucic und dem Präsident der Republika Srpska in Bosnien, Milorad Dodik, hat der Kremlchef zwei willfährige - aber keineswegs uneigennützige - Helfer, wenn es darum geht, auf dem Balkan für Instabilität zu sorgen. Der eine (Vucic) hat die Souveränität des Kosovo bis heute nicht verwunden, der andere (Dodik) droht immer wieder mit einer Abspaltung von Bosnien-Herzegowina, und Putin gießt in Form finanzieller Hilfen eifrig Öl ins Feuer. Die Gefahr neuer bewaffneter Konflikte ist real.
Deshalb ist es wichtig, dass Europa den Westbalkanstaaten eine glaubwürdige Perspektive bietet und dass Kosovo - ebenso wie Bosnien und Serbien - EU-Beitrittskandidat wird. Doch dafür müssten Spanien, Rumänien, die Slowakei, Griechenland und Zypern das kleine Land erst einmal anerkennen.