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Spannungen auf dem Westbalkan: Die Gefahr ist real

Die Politik-Chefin über den Westbalkan.
Natalie Kettinger
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Bisher hat es der russische Präsident Wladimir Putin nicht geschafft, Europa zu spalten - weder mit dem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg auf die Ukraine, der zur größten Fluchtbewegung seit dem Zweiten Weltkrieg geführt hat, noch mit der dadurch ausgelösten Energiekrise. Doch Europa muss wachsam bleiben.

Europa muss den Westbalkanstaaten eine glaubwürdige Perspektive bieten

Denn in Serbiens Staatsoberhaupt Alexander Vucic und dem Präsident der Republika Srpska in Bosnien, Milorad Dodik, hat der Kremlchef zwei willfährige - aber keineswegs uneigennützige - Helfer, wenn es darum geht, auf dem Balkan für Instabilität zu sorgen. Der eine (Vucic) hat die Souveränität des Kosovo bis heute nicht verwunden, der andere (Dodik) droht immer wieder mit einer Abspaltung von Bosnien-Herzegowina, und Putin gießt in Form finanzieller Hilfen eifrig Öl ins Feuer. Die Gefahr neuer bewaffneter Konflikte ist real.

Deshalb ist es wichtig, dass Europa den Westbalkanstaaten eine glaubwürdige Perspektive bietet und dass Kosovo - ebenso wie Bosnien und Serbien - EU-Beitrittskandidat wird. Doch dafür müssten Spanien, Rumänien, die Slowakei, Griechenland und Zypern das kleine Land erst einmal anerkennen.

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3 Kommentare
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  • Kaiser Jannick am 28.12.2022 18:21 Uhr / Bewertung:

    "Deshalb ist es wichtig, dass Europa den Westbalkanstaaten eine glaubwürdige Perspektive bietet und dass Kosovo - ebenso wie Bosnien und Serbien - EU-Beitrittskandidat wird."

    Freilich, nur rein damit in die EU.
    Bulgarien und Rumänien waren ja auch schon sehr große Gewinne für die europäische Gemeinschaft. Vor allem bezüglich der Zahlungen dorthin, zurück, also zum Vorteil der EU, kommt ja nahezu nichts. Dafür jede Menge Korruption nicht nur bzgl. der EU-Zahlungen, Armutsflüchtlinge, organisierte Bettelbanden, Billig-Lohn-Arbeiter, unsere Kindergeldzahlungen für Kinder, die zum Teil nur auf den gefälschten Papieren existieren, oder falls nicht, de facto in der Heimat wohnen usw., alles in den PKS nachzulesen.

    Und wir hätten dann nach Ungarn noch ein paar mögliche Veto-Rechts-Erheber, die alles blockieren, wenn man ihnen auf die Finger klopft und Maßnahmen gegen Korruption, für unabhängige Richter, Medien etc. fordert. Bzw. noch mehr Staaten, die es ablehnen, Flüchtlinge aufzunehmen.

  • Dr. Schönfärber am 28.12.2022 10:39 Uhr / Bewertung:

    Wir haben genügend Platz!

  • Der wahre tscharlie am 26.12.2022 18:13 Uhr / Bewertung:

    Vollkommen richtig erkannt. Die Gefahr eines neuen Brandherdes auf dem Balkan ist sehr real. Und das nicht nur seit gestern.
    Und dass Putin die Gunst der Stunde nutzt, um noch ein bissl Öl ins Feuer zu giessen, zeigen die pro-russischen Demos in Belgrad.
    Tito gelang es damals, den Vielvölkerstaat Jugoslawien zusammenzuhalten, was nicht von Dauer war. Aber für die EU ist es eine große Herausforderung, all diese Länder und Interessen unter einen Hut zu bringen. Ob eine EU-Beitrittskanditatur Serbien und Kosovo befrieden wird, überzeugt mich nicht so richtig.

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