Spannende Tage für die Union: Entscheidet der Osten nun die K-Frage?
Es gab die Theorie, CSU-Chef Markus Söder verhalte sich in Sachen Kanzlerkandidatur der Union nur deshalb so still, weil sein Rivale, der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz, nach den Wahlen in Ostdeutschland als "verbrannt" gelten könnte. Schlechte CDU-Ergebnisse hätten den Sauerländer geschwächt - und es hätte womöglich die Stunde des Franken geschlagen, um doch noch zum Sprung ins Kanzleramt anzusetzen.
Deshalb dürfte Söder in diesen Tagen mit gemischten Gefühlen gen Osten schauen: Die CDU hat sich mehr als wacker geschlagen. In Sachsen wird Michael Kretschmer, den Söder gerade noch im Wahlkampf unterstützt hat, Ministerpräsident bleiben. Und mit Mario Voigt könnten die Schwarzen nun auch in Thüringen den Regierungschefstellen. Das wird den hiesigen freuen, keine Frage.
Noch mehr dürfte es allerdings Konkurrent Merz begeistern, den diese Ergebnisse stärken.
Eigentlich hatten er und Söder vereinbart, erst nach der Landtagswahl in Brandenburg am 22. September zu entscheiden, wer von ihnen ins Rennen geht. Am Wochenende kursierte in Parteikreisen die Spekulation, Merz könne bei einem guten Abschneiden seiner CDU deutlich schneller seinen Anspruch geltend machen, womöglich noch in dieser Woche. Spannende Tage für Markus Söder.