Spähaffäre: Der kleine Bruder

Arno Makowsky, AZ-Chefredakteur, über die private Dimension der Spähaffäre.
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Schon klar, es gibt Menschen, die lässt es völlig kalt, dass sie mit ihrem Handy praktisch lückenlos überwacht werden können. Die sagen: Ist mir egal, ich habe nichts zu verbergen. Wer, bitte, soll sich dafür interessieren, dass ich mich mit meinem Kumpel heute Abend um acht zum Sport verabredet habe? Ich weiß, diese Meinung ist weit verbreitet – gerade unter jungen Leuten, die auch nichts dabei finden, wenn sämtliche private Details einschließlich freizügiger Fotos von der letzten Party für jeden einsehbar auf Facebook stehen.

Mir geht es anders, ich fühle mich zunehmend unwohler, je mehr über die Spähaffäre bekannt wird. Denn jenseits des politischen Skandals wird mir täglich klarer, welchen Zugriff die Technik auf unser privates Leben hat, wie sie sich sämtlicher Bereiche unseres Alltags bemächtigt.

Klar habe ich ein Smartphone, klar hat es viele Vorteile. Über die Merkwürdigkeiten habe ich mir bis jetzt vielleicht zu wenige Gedanken gemacht. Ist es nicht beunruhigend, dass sich beispielsweise mit der App „Wo ist mein iPhone“ punktgenau lokalisieren lässt, wo ich mich gerade aufhalte?

Ist es nicht seltsam, dass mich mein Telefon darüber informiert, dass ich heute wegen vieler Staus einen anderen Weg zu Arbeit wählen soll? Offenbar hat es sich selbstständig mein Bewegungsprofil erstellt. Wahrscheinlich halten das viele für einen tollen Service. Ich finde es unheimlich.

 

 

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