Sorge vor neuen Unruhen in Ferguson

Geschlossene Schulen, verbarrikadierte Läden, Polizei in Alarmbereitschaft: Nach schweren Ausschreitungen im Sommer bereitet sich die US-Kleinstadt Ferguson auf mögliche neue Proteste und Krawalle vor.
dpa |
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Ferguson - Grund dafür ist die in den nächsten Tagen bevorstehende Entscheidung einer Geschworenenjury, ob ein weißer Polizist wegen tödlicher Schüsse auf einen unbewaffneten schwarzen Jugendlichen vor Gericht gestellt werden soll. Der Tod des Teenagers Michael Brown im August hatte tagelange teils gewalttätige Proteste ausgelöst.

Sollte der Polizist Darren Wilson ohne Anklage davonkommen, werden Protestaktionen auch in dutzenden anderen US-Städten erwartet. In Ferguson, einer Vorstadt von St. Louis (Missouri), war es bereits in den vergangenen Tagen zu Demonstrationen gekommen. Dabei gab es mehrere Festnahmen, so auch in der Nacht zum Samstag.

Im gesamten Schulbezirk wurden die ursprünglich dreitägigen Ferien um den Feiertag Thanksgiving vorsorglich auf die gesamte kommende Woche ausgedehnt. Bereits in den vergangenen Tagen hatten mehrere Ladenbesitzer die Schaufenster mit Brettern vernagelt. Die Bundespolizei FBI entsandte zur Unterstützung der Polizei in Ferguson und St. Louis 100 Beamte, die unter anderem helfen sollen, Regierungsgebäude zu schützen. Aus Furcht vor neuen Unruhen hat der Gouverneur von Missouri, Jay Nixon, bereits vor Tagen den Notstand ausgerufen und die Nationalgarde mobilisiert.

Begleitet wurden die Vorbereitungen durch zahlreiche Aufrufe zur Gewaltlosigkeit. So warb auch Michael Browns Vater eindringlich für friedliche Proteste im Fall einer Entscheidung gegen eine Anklage. US-Präsident Barack Obama mahnte ebenfalls zur Ruhe. Ein Ereignis "als Ausrede für Gewalt" zu missbrauchen, widerspreche dem Gesetz, sagte Obama am Freitagabend dem Sender ABC.

Zuvor hatte Justizminister Eric Holder Richtlinien angekündigt, wie Polizisten die öffentliche Sicherheit wahren und zugleich die Meinungs-und Versammlungsfreiheit schützen können. Ohne konkret auf Ferguson einzugehen, erklärte Holder in einem Video, dass Voreingenommenheit bei Polizisten Proteste auslösen könnten. Der Polizei in Ferguson war bei den Protesten im Sommer vorgeworfen worden, viel zu hart gegen Demonstranten vorgegangen zu sein.

Wilson könnte wegen Mordes, Totschlags oder auch fahrlässiger Tötung angeklagt werden - wenn überhaupt. Der speziellen Geschworenenjury (Grand Jury) gehören drei Schwarze und neun Weiße an. Der Todesschütze selbst beruft sich auf Notwehr.

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