Sorge vor Bürgerkrieg in Elfenbeinküste
Die Expertengruppe International Crisis Group (ICG) hat vor einem unmittelbar drohenden Bürgerkrieg im westafrikanischen Staat Elfenbeinküste gewarnt.
Nairobi - In dem jüngsten Afrikabericht der ICG zeichneten die Autoren ein düsteres Bild der einstigen westafrikanischen Wirtschaftsmacht.
Seit mehr als drei Monaten herrscht in Elfenbeinküste ein erbitterter Machtkonflikt zwischen dem abgewählten Präsidenten Laurent Gbagbo und dem von der internationalen Gemeinschaft anerkannten Wahlsieger Alassane Ouattara.
"Die internationale Gemeinschaft muss erkennen, dass der illegitime Präsident gewillt ist, bis zum Ende zu kämpfen, selbst wenn das bedeutet, Elfenbeinküste in Anarchie und eine wirtschaftliche Katastrophe zu stürzen", warnt der Expertenbericht. Damit drohten alle Hoffnungen auf gutnachbarliche Beziehungen, Frieden und wirtschaftlichen Fortschritt in Westafrika zu scheitern.
Angesichts der Eskalation der Gewalt in den vergangenen Tagen sei das wahrscheinlichste Szenario für Elfenbeinküste "ein bewaffneter Konflikt mit massiver Gewalt gegen Zivilisten, der eine militärische Intervention der Nachbarstaaten auslösen könnte."
Die westafrikanischen Staatengemeinschaft Ecowas hat bereits vor Wochen mit einer militärischen Intervention als letztes Mittel gedroht. Am Donnerstag hatten Gbagbo-loyale Sicherheitskräfte sechs Demonstrantinnen erschossen.