Kommentar

Sommer, Sonne, Ferien-Debatte: Man kann's nicht allen recht machen

AZ-Redakteurin Heidi Geyer über eine Ferien-Debatte, die zwar jedes Jahr wieder kommt. Bei der man es nie allen ganz recht machen kann.
von  Heidi Geyer
So sehen die Autobahnen regelmäßig zu Beginn der Sommerferien aus. Nicht gerade erstrebenswert.
So sehen die Autobahnen regelmäßig zu Beginn der Sommerferien aus. Nicht gerade erstrebenswert. © imago images/Sven Simon

Die Züge sind voll, teuer und unpünktlich. Auf den Autobahnen steht man im Stau: Mal liegt es an der Blockabfertigung an der Inntalautobahn, mal an den Klimaklebern - überlastet sind die Autobahnen von der Nordsee bis Neapel ohnehin. Fliegen ist ein teurer Spaß geworden. Und wenn man es dann endlich in den Süden geschafft hat, hat es dort über 40 Grad oder es brennen Wald und Felder wie auf Rhodos. Zu voll ist es außerdem.

Auch wenn das leicht übertrieben sein mag und wahnsinnig mäkelig klingt: Urlaub im Jahr 2023 birgt viele Herausforderungen. Verständlich, dass man eine Flexibilisierung der Ferientermine diskutiert.

Bei über 30 Grad: Lieber arbeiten und Schule statt Urlaub?

Nur: Ein Großteil der Menschen möchte im Hochsommer in den Urlaub fahren oder daheim an den Baggersee - ganz einfach, weil es heiß ist. Wer will da schon arbeiten oder in die Schule gehen? Die Deutschen sind darauf fast programmiert, sobald es über 30 Grad hat stöhnt fast ein jeder. Abgesehen davon: Die Südländer machen es uns doch vor. Nicht ohne Grund sind die Sommerferien in Spanien und Italien so lange.

Ein Zustand, den nicht nur Familien mit Schulkindern schätzen. Es ist eben auch so voll, weil auch Menschen ohne Kinder gerne im Sommer wegfahren.

Zumal Urlaubsbuchungen in der Nebensaison auch immer ein bisschen Glücksspiel sind: Wer heuer im Mai nach Italien wollte, wurde von Kalabrien bis an die Adria von kühlen Temperaturen und Sturm begrüßt. Ob das so erholsam war, ist die andere Frage.

Man muss auch ans Klima denken

Zwar findet man in jedem Monat ein Reiseziel, das sich für Badeurlaub eignet. Aber: Wer im März an den Karibikstrand fliegt, der tut dem Klima auch nicht gut.

Wem die Pauschalreise nach Spanien in den Sommerferien zu teuer geworden ist, der hat jetzt schon Möglichkeiten, auszuweichen. Etwa auf die günstigeren Allerheiligenferien. Oder er bleibt einfach in Bayern: Das ist nicht so teuer - und schön.

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