Solidarität mit den Behörden-Mitarbeitern

Wie reagiert die Münchner Stadtpolitik auf die Ankündigung von Minister Markus Söder, Behörden aus München wegverlagern zu wollen? Die AZ hat nachgefragt.
München - Münchens zukünftiger OB Dieter Reiter kann dem Söder-Projekt nichts abgewinnen. Er sagt: „Eine Behördenverlagerung, wie sie Staatsminister Söder jetzt im großen Stil ankündigt, geht vor allem zu Lasten der Beschäftigten. Schon allein die unsensible, mediale Ankündigung schürt unnötig Ängste, bevor konkrete Pläne überhaupt vorliegen.“
Auch aus den eigenen Reihen muss Söder mit Protesten rechnen. Zwar sagt der CSU-Ratsfraktionschef Josef Schmid: „Zunächst muss abgewartet werden, welche konkreten Vorschläge kommen.“
Die Haltung der Münchner Rathaus-CSU sei aber bekannt: „Über einzelne, kleinere Arrondierungen kann man reden, wenn die jeweiligen Mitarbeiter damit einverstanden sind. Groß angelegte Verlagerung gegen den Willen der Mitarbeiter und ihrer Familien lehnen wir nach wie vor ab.“ München sei als bayerische Landeshauptstadt auch ein Verwaltungszentrum.
Schmid, der bei der OB-Stichwahl seinem SPD-Kollegen Dieter Reiter unterlegen war, richtet sich an diesen: „Wir erwarten vom künftigen Oberbürgermeister, dass auch er sich für den Erhalt der Arbeitsplätze in München einsetzt.“