Kommentar

Söders neue Rolle: Kalter Kaffee

Der Politik-Vize Clemens Hagen über Söders Suche nach der neuen Rolle.
von  Clemens Hagen

Corona-Zeit war Söder-Zeit. Bislang. Als Vorsitzender der Ministerpräsidentenkonferenz auf der großen Bühne neben Angela Merkel, als Pandemie-Hardliner und Erfinder des Teams Vorsicht und Umsicht, als Unionskanzlerkandidat vieler Herzen. Passé. Söder ist heute nichts mehr davon. Einzig das Kaffeebecher-Orakel gibt er nach wie vor, aber das ist irgendwie auch schon kalter Kaffee. Was Söder dringend braucht, ist ein Plan B.

Sich neu erfinden, das beherrscht der CSU-Chef meisterhaft - vom wadlbeißenden Generalsekretär über den gönnerhaften Finanzminister bis zum landesväterlichen Ministerpräsidenten. Aber: Die nächste Rolle muss sitzen, denn Söder steht unter Druck. Die Opposition träumt - inzwischen unverhohlen - von einer grün-rot-gelb-orangen Vierer-Ampel nach der nächsten Landtagswahl. Ganz ohne CSU. Für Söder bliebe nur das freudlose Dasein auf der dunklen Seite der Ohmmacht.

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