Kommentar

Söder vs. Habeck: Das TV-Duell der Kanzlerkandidaten der Herzen

Der AZ-Korrespondent Christian Grimm zu den TV-Wettbewerben.
von  Christian Grimm

Einen Tag vor dem ersten Triell im Fernsehen traten mit Markus Söder und Robert Habeck zwei Kontrahenten zum Ideenwettstreit gegeneinander an. Hätten sich beide in ihren Lagern durchgesetzt, wäre den Wählern der neue Begriff des Triells womöglich erspart geblieben.

Sowohl Söder als auch Habeck genießen höhere Gunst als die beiden Kanzler-Kandidaten von Union und Grünen, werden deshalb auch leicht spöttisch die K-Kandidaten der Herzen genannt. Wer ihnen zuhörte, konnte die eigentlichen Anführer miteinander wetteifern sehen. Es entwickelte sich ein gelungener Schlagabtausch ohne billige Punkte.

Die Herren aus der zweiten Reihe

Das hatte auch damit zu tun, dass die zwei Männer in der zweiten Reihe stehen. Söder und Habeck waren Armin Laschet und Annalena Baerbock unterlegen und hadern sichtbar mit deren schwachen Leistungen im Wahlkampf.

Im Sinne der Demokratie wäre es gut gewesen, wenn die tatsächlichen Champions von Union und Grünen zur Wahl stünden. Die SPD hat ihren Besten nominiert. Olaf Scholz ist bei den Sozialdemokraten unangefochten. Das zahlt sich aus, denn wer wählt schon gerne Parteien, die die Nummer zwei nach vorne stellen. Wer wählt gerne die Nummer zwei?

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