Skiunfall am letzten Urlaubstag: CDU-Politiker Althaus im Koma

GRAZ - Schwerer Skiunfall: Thüringens Ministerpräsident Dieter Althaus stößt in Österreich mit einer Frau zusammen. Sie stirbt, er ist schwer verletzt, hat ein Schädel-Hirn-Trauma erlitten und eine Hirnblutung.
Es war sein letzter Urlaubstag. Noch ein letztes Mal wollte Thüringens Ministerpräsident Dieter Althaus seine Lieblingsabfahrt von der Riesneralm in Liezen (Obersteiermark) herunterwedeln, bevor es am Freitag zurück in die Erfurter Staatskanzlei gehen sollte.
Und dann geschah das Unglück, am Neujahrstag um 14.45 Uhr: Auf der „Panoramapiste“, genau da, wo sie von der Piste „Die Sonnige“ gekreuzt wird, prallte der CDU-Politiker mit voller Wucht gegen eine andere Skifahrerin. Beide blieben leblos liegen. Althaus’ Sicherheitsmann war hinterhergefahren, sah plötzlich seinen Chef im Schnee liegen – und verständigte sofort die Rettungskräfte. „Wer wem den Weg abgeschnitten hat, das ist leider nicht zu klären – es gibt keine Zeugen für den Unfall“, sagte der Liezener Polizeisprecher Siegmund Schnabel der AZ.
Für die schwer verletzte Skifahrerin kam jede Hilfe zu spät: „Die Verunglückte wurde mit dem Hubschrauber Christoph 14 noch ins Landeskrankenhaus Rottmann geflogen, aber sie verstarb auf dem Weg dorthin“, so Schnabel. Die 41-jährige Beata C., eine gebürtige Slowakin, war mit ihrem österreichischen Ehemann unterwegs. Auch er hatte vom Unfall nichts mitbekommen. Klar ist nur: Die Skifahrerin trug keinen Helm, Althaus schon – vermutlich hat ihm das das Leben gerettet.
Der Ministerpräsident war nach dem Unfall sogar noch ansprechbar – kurz bevor er mit dem Rettungshelikopter Martin 1 weggebracht werden sollte, kam es aber zu Komplikationen. „Herr Althaus wurde noch rund eine Stunde vor Ort im Hubschrauber ärztlich versorgt, bevor er starten konnte“, so Schnabel. Und auch dann dauerte es noch drei Stunden, bis Althaus in der Klinik ankam – über Graz herrschte dichter Nebel, Landung unmöglich. Schließlich kam Althaus um 18 Uhr ins Krankenhaus Schwarzach im Pongau.
„Er hat ein schweres Schädel-Hirn-Trauma erlitten und eine Hirnblutung“, sagte sein behandelnder Arzt Christoph Collersbeck. „Wir haben ihn in künstlichen Tiefschlaf versetzt, Lebensgefahr besteht aber glücklicherweise nicht mehr.“
Althaus hatte in dem beliebten Skigebiet ausspannen wollen – er war am 27. Dezember mit seiner Familie angereist, eigentlich sollte es am Motag wieder zurückgehen. Der 50-Jährige gilt als leidenschaftlicher Sportler, fährt Mountainbike, taucht – und fährt für sein Leben gern Ski. Seine Familie wacht jetzt an seinem Krankenbett.
A. Zoch