Sie wissen, was sie tun

AZ-Chefreporter Matthias Maus über die Rolle der CSU in der Euro-Krise
Matthias Maus |
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Sie lassen nicht locker. Es vergeht kein Tag, ohne dass CSU-Größen in Sachen Euro zündeln. Gestern nennt General Dobrindt die Griechen betrügerische „Hütchenspieler“, heute bezeichnet er den Chef der EZB als „Falschmünzer“. Und dass Finanzminister Söder „ein Exempel statuieren“ will, hallt immer noch nach.

Dabei könnte er wissen; Die letzten Deutschen, die in Griechenland „Exempel statuiert“ haben, waren SS-Männer oder Soldaten, die Frauen und Kinder massakrierten – als Vergeltung für Partisanenangriffe. Die Verwendung des Begriffs verbietet sich eigentlich von selbst.

Die CSU bedient sich einer Wortwahl, als ginge es nicht um Politik, sondern um Kriminalität, der niemand in Europa Einhalt gebieten könne außer der CSU. Bei dieser Demagogie mag sich mancher fragen, ob die Herren noch bei Sinnen sind. Nur leider: Die tröstliche Option, Dobrindt sei doof oder Söder durchgeknallt, steht nicht zur Verfügung. Die Herren sind Profis und wissen genau, was sie tun. Ihr Populismus ist auch nicht ohne Rückendeckung.

Ein Wort von Parteichef Seehofer, und Kettenhund Dobrindt kuschte zurück in seine Hütte. Das Wort kommt aber nicht, weil der Wahlkampf 2013 längst begonnen hat. Und für diese entscheidende Schlacht möchte die CSU alle Kräfte, gerne auch die nationalen und die nationalistischen, auf ihrer Seite wissen. Die Macht in Bayern ist diesen Westentaschen-Strategen allemal wichtiger als Europa.<QM>

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