Sicherheitskreise: Paketbomben aus dem Jemen hätten funktioniert
BERLIN - Sie wären funktionsfähig gewesen: Die abgefangenen zwei Paketbomben aus dem Jemen hätten erheblichen Schaden anrichten können. "Wir gehen davon aus, es hätte funktioniert."
So hieß es am Montag aus deutschen Sicherheitskreisen in Berlin.
Die beiden Bomben mit 300 beziehungsweise 400 Gramm geruchslosem Sprengstoff PETN waren in handelsüblichen HP-Laserjet-Druckern versteckt und mit einem ausgeklügelten Zündmechanismus versehen. Eine der Paketbomben wurde per Luftpost über Deutschland transportiert. Sie konnte nach einem Hinweis der deutschen Sicherheitsbehörden in Großbritannien abgefangen werden.
Nicht bestätigt wurden Medienberichte, wonach die für Chicago aufgegebenen Bomben bereits an Bord der Frachtmaschinen explodieren sollten. "Wir haben definitiv noch keine belastbaren Erkenntnisse, dass diese Fracht hätte in der Luft explodieren können", hieß es in den Kreisen. Geklärt werden solle jetzt, ob mit den Paketbomben ein Transportweg ausgetestet werden sollte oder ob direkt ein Anschlag geplant war.
Als gefährlich eingestuft wurde auch die hoch spezialisierte Verwendung des Sprengstoffs Nitropenta (PETN), das den Angaben zufolge nur durch Beimischung anderer Materialen aufgespürt werden könne. Der Sprengstoff sei nicht sichtbar und nicht einfach feststellbar in den Druckertonern eingebaut worden. Zudem sei die präparierte Paketbombe einem "normalen Drucker in Aufbau und Gewicht" weitgehend ähnlich gewesen.
Als Hintermann des jüngsten Terrorvorfalls wird der Saudi Ibrahim Hassan al-Assiri vermutet, der sich seit 2006 im Jemen aufhalten und eine gefährliche Terrorzelle aufgebaut haben soll. Das Terrornetzwerk Al-Kaida soll in jüngster Zeit verstärkt auf den Sprengstoff PETN zurückgreifen.
dapd
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