Seien Sie skeptisch!
Julian Galinski, AZ-Sportredakteur, über die Lügen den Nahrungsmittelindustrie
Der beste Ratschlag für gesunde Ernährung? Keine Produkte essen, für die im Fernsehen geworben wird! Natürlich, ein wenig überzeichnet ist diese Empfehlung schon. Und trifft dennoch die Problematik mit unseren Nahrungsmitteln und ihren Herstellern im Kern. Denn Konzerne dienen mitnichten unserer Gesundheit, sondern vor allem anderem ihrem eigenen Geldbeutel.
Ihre Methode dabei ist nicht Aufklärung, sondern Manipulation. Und wir würden nur zu gerne glauben, dass Werbespots mit schönen und aktiven Menschen die Wahrheit sagen. Natürlich ist es moralisch verwerflich, dass uns etwa von einem großen Getränkehersteller mit umfangreichen Marketing-Kampagnen erklärt wird, dass Zuckerersatzstoffe aus dem Chemiebaukasten gesundheitsfördernd sein sollen.
Oder dass hochindustrielle Fertigprodukte keinerlei schlechte Inhaltsstoffe enthalten – dabei sind diese, unter Tarnbezeichnungen, sehr wohl drin. Aber: Sich beim Einkauf und der Ernährung nicht belügen zu lassen, erfordert auch ein Mindestmaß an Verantwortungsbewusstsein und Skepsis von uns, den Verbrauchern: Den bunten Bildern und schönen Versprechen eben nicht zu glauben – ein wenig Bequemlichkeit beim Konsum abzulegen.
Und nicht unhinterfragt zu erwarten, dass uns das Gute praktisch aufs Sofa serviert wird. Regional und saisonal heißen die Zauberworte beim Einkauf. Der gute alte Wochenmarkt im Viertel ist deshalb gefragter denn je!
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