Seehofer zu spaßig: Merkel fertigt ihn ab

Angela Merkel kontert Seehofers Humor beim Treffen der Frauen-Union: „Wenn wir beide uns mal gut vertragen würden, dann wär’ schon viel gewonnen“
Angela Böhm |
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Vorgeführt: Horst Seehofer macht ein langes Gesicht, Nicola Brüning (Mitte), Chefin des Berliner BMW-Konzernbüros, hat ihn mit ihrer Moderation verblüfft, und Angela Merkel (r.) brät ihm eins über.
Vorgeführt: Horst Seehofer macht ein langes Gesicht, Nicola Brüning (Mitte), Chefin des Berliner BMW-Konzernbüros, hat ihn mit ihrer Moderation verblüfft, und Angela Merkel (r.) brät ihm eins über.

München - Dieses Wochenende hatte sich Horst Seehofer wohl auch anders vorgestellt: Erst beschimpft ihn Huber Aiwanger auf dem Parteitag seiner Freien Wähler als „Bruchpilot“. Dann demonstriert Kanzlerin Bundeskanzlerin Angela Merkel vor 1400 Frauen in der BMW-Welt, dass sie den CSU-Chef voll im Griff hat.

„Ich bin etwas nervös“, kokettiert Seehofer bei dem Treffen der Frauen-Union. Dann verschlägt’s ihm die Sprache. Zum Thema „Geizdiskussion“ geht ihn Moderatorin Nicola Brüning mit dem Länderfinanzausgleich an. „Warum stellen Sie mir die Frage in Anwesenheit der Bundeskanzlerin?“, fragt er irritiert. Merkel kontert: „Ich kann die beantworten.“ Großes Gejohle im Saal. Merkel legt los. Seehofer lobt: „So gut hatte ich das bisher selbst nicht begründet.“ Dann frotzelt er: „Ich hatte allerdings dich gebeten durch eine SMS, du sollst heute nicht die CSU freundlich übernehmen. Du hast mir zurückgeschrieben: versprochen. Du bist gerade auf dem Weg, das Gegenteil zu tun.“ Merkel fällt ihm ins Wort. „Es ging nur um die Zeit, wo du nicht da bist.“ Seehofer: „Ich stelle fest, dass am 8. Juni der erste Versuch der CDU, die CSU zu übernehmen, fast gelungen ist.“ Da wird es der Kanzlerin zu viel. „Das ist gar nicht der Ansatz“, brät sie ihm eine über. „Wenn wir beide uns mal gut vertragen würden, dann wär’ schon viel gewonnen.“

Was hat ihr Seehofer nicht alles eingebrockt: das Betreuungsgeld. Eine junge Frau in ihrem Wahlkreis habe ihr gesagt: „Eigentlich will doch die CDU nicht, dass wir arbeiten gehen.“ Merkel: „Ich glaube, das hängt uns ganz schön an. Wir müssen ganz klar sagen, Wahlfreiheit ist Wahlfreiheit.“ Auch die Mütterrente hat ihr Seehofer reingedrückt: „Die ist nicht gerade billig, weil’s so viele sind“, sagt Merkel. Aber man habe sich einen „Spielraum in der Rentenversicherung“ erarbeitet. Der Koalitionspartner FDP dagegen hält sie für unbezahlbar. Ihr Generalsekretär Patrick Döring giftet: Die Union habe noch immer nicht erläutert, „wie sie die zweistelligen Milliardenbeträge“ finanzieren will.

 

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