Seehofer: „zeitnahe Überprüfung“ des Falls Mollath
Gunzenhausen - Er sei daher froh, dass Justizministerin Beate Merk (CSU) in dem Fall nun „noch mal aufs Gas drückt“, sagte Seehofer am Donnerstag im mittelfränkischen Gunzenhausen der Nachrichtenagentur dpa. „Ich glaube, die Bevölkerung möchte, dass die Geschichte schnell entschieden wird.“
Die Frage sei weiter, ob Mollath zu Recht oder zu Unrecht in der Psychiatrie untergebracht ist. „Das sind immerhin sieben Jahre, und es sind einige Fragen aufgetaucht“, sagte Seehofer. Ein Ministerpräsident könne ein Urteil nicht aufheben, sondern die Gerichte nur bitten, sich den Fall noch einmal ganz genau anzusehen - „aber nicht irgendwann, sondern möglichst bald“, sagte Seehofer.
Auch Justizministerin Merk hat inzwischen Zweifel an einer weiter lange andauernden Unterbringung des 56-jährigen Nürnbergers in der Psychiatrie geäußert. Ihrer Auffassung nach ist „die Unterbringung des Mannes mit zunehmender Dauer unverhältnismäßig“, hatte Merk in einem Zeitungsinterview gesagt.
Mollath war 2006 als gemeingefährlich in die Psychiatrie eingewiesen worden. Unter anderem soll er seine Frau misshandelt und Autoreifen aufgestochen haben. Mollath sieht sich dagegen als Opfer eines Komplotts seiner früheren Ehefrau und der Justiz, weil er auf Schwarzgeldgeschäfte in Millionenhöhe hingewiesen habe. Die Nürnberger Justiz glaubte damals den Misshandlungsvorwürfen von Mollaths Frau, nicht aber seinem Schwarzgeldhinweis. Inzwischen geht die Steuerfahndung diesem aber nach.