Seehofer will Grundsatzprogramm verjüngen
Von ganz jungen Leuten will Seehofer das Grundsatzprogramm seiner Partei überarbeiten lassen. Erst 2009 hatte er die Grundsatzkommission neu besetzt.
München – CSU-Chef Horst Seehofer will das Grundsatzprogrammseiner Partei erneuern und dabei etablierte Würdenträger entmachten. Nach der Europawahl Ende Mai werde er vor allem junge Mitglieder bitten, sich mit programmatischen Überlegungen zu beschäftigen, sagte Seehofer dem „Münchner Merkur“ (Dienstag). „Ich lasse mich da auf etwas vollkommen Neues ein, mit ganz jungen Leuten.“
Diese sollten sich Zeit nehmen und einen Entwurf ausarbeiten, Neues denken. „Das darf provokativ sein. Was die ausbrüten, soll dann in die Partei zur Diskussion gegeben werden.“
Er werde bewusst nicht eingefahrene Profis, die schon Jahrzehnte Politik machten, in die neue Grundsatz-Runde berufen. Derzeitiger Chef der Grundsatzkommission ist der niederbayerische CSU-Bezirksvorsitzende Manfred Weber. Der 41-Jährige hatte die Kommission 2009 von Alois Glück übernommen, der nun Präsident des Zentralkomitees der Katholiken ist.
Weber hatte die Grundsatzkommission 2010 zu einer Zukunftswerkstatt weiterentwickelt. Hier sollen die Debatten über die großen Fragen von heute und morgen geführt werden. Im Mittelpunkt sollten die Fragen stehen: Wie wollen wir morgen leben? Wie stellen wir uns unser Bayern in der Zukunft vor?
Seehofer hat im Laufe der vergangenen Jahre mehrfach bemängelt, dass die Runde zu wenig Denkanstöße liefere.
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