Seehofer verteidigt Gabriel und schreibt ans ZDF

Das Interview von Marietta Slomka mit Sigmar Gabriel ("diesen Quatsch beenden") hat für viel Wirbel gesorgt. Jetzt springt CSU-Chef Horst Seehofer dem SPD-Vorsitzenden bei.
von  zo

Das Interview von Marietta Slomka mit Sigmar Gabriel ("diesen Quatsch beenden") hat für viel Wirbel gesorgt. Jetzt springt CSU-Chef Horst Seehofer dem SPD-Vorsitzenden bei.

München -
Nach dem heftigen Wortgefecht zwischen SPD-Chef Sigmar Gabriel und Heute-Journal-Moderatorin Marietta Slomka springt CSU-Chef Horst Seehofer seinem Koalitionspartner in spe bei: "Das waren absurde Fragen", sagte Seehofer mit Blick auf von Slomka geäußerte Befürchtungen, der SPD-Mitgliederentscheid könnte verfassungswidrig sein.

"Wenn ein Mitgliederentscheid verfassungsrechtlich fragwürdig ist, dann sind's unsere Veranstaltungen gleich doppelt und dreifach“, sagte Seehofer. Bei der CDU entscheidet ein kleiner Parteitag über den Koalitionsvertrag, bei der CSU tun dies der Vorstand und die CSU-Bundestagsabgeordneten.

Er habe deshalb bereits eine SMS an den ZDF-Intendanten geschrieben und will noch einen Brief hinterherschicken, sagte Seehofer. Er hatte im Heute Journal einst selbst einen legendären, allerdings kalkulierten Wutausbruch gehabt und mit dem Hinweis "Das können Sie alles senden" seinen Unmut über den damaligen Umweltminister Norbert Röttgen kundgetan.

Später hatte er Ärger mit dem ZDF: Sein Sprecher Hans-Michael Strepp hatte wegen eines Berichts über die Krönungsfeier von OB Ude bei dem Mainzer Sender interveniert und wollte die Ausstrahlung verhindern. Strepp musste danach seinen Hut nehmen.

Schützenhilfe bekam Gabriel auch von Noch-Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU). Bei Twitter schrieb sie: "Ganz ehrlich: Sigmar Gabriel hatte im Interview eben mit Marietta Slomka einfach nur recht!"

Auch der Ex-Bundestagskandidat Peer Steinbrück nahm seinen Parteichef in Schutz: " „Ich kann mich an ein Interview im Wahlkampf mit Frau Slomka erinnern, das mir äußerste Disziplin und Höflichkeit abverlangt hat“, sagte er der „Bild“. „Politiker müssen sich keineswegs alles gefallen lassen. Etwas mehr Respekt im wechselseitigen Umgang täte uns allen gut.“

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