Seehofer-Tochter lästert über Markus Söder: "Er wechselt seine Meinungen schneller als seine Faschingskostüme"

Susanne Seehofer, Tochter des ehemaligen dayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer, tritt 2023 bei den bayerischen Landtagswahlen an. Anders als ihr prominenter Vater will sie sich nicht für die CSU engagieren und watscht in einem Interview Partei-Chef Markus Söder ab.
von  AZ
Susanne Seehofer teilt ordentlich gegen CSU und Markus Söder aus.
Susanne Seehofer teilt ordentlich gegen CSU und Markus Söder aus. © BrauerPhotos / A.Schulze

Am 8. Oktober 2023 wird in Bayern wieder ein neuer Landtag gewählt. Zur Auswahl steht heuer auch Susanne Seehofer. Die Tochter des Ex-CSU-Chefs Horst Seehofer wird allerdings nicht die Familientradition fortsetzen. Statt für die Christlich-Soziale Union kandidiert sie für die FDP. Warum die 31-Jährige den Weg in die Politik sucht und was sie von Ministerpräsident Markus Söder hält, hat sie nun verraten.

Susanne Seehofer will für die FDP in den bayerischen Landtag

Dass Susanne Seehofer nicht in der Partei ihres prominenten Vaters Karriere machen will, ist nicht neu. Im Gespräch mit der AZ erklärte sie 2021: "Es war eine sehr persönliche Entscheidung von mir, der FDP beizutreten. [...] Bloß, weil mein Vater in der CSU ist, muss ich das nicht automatisch auch sein." 2023 folgt der nächste Schritt, sie will für die Freie Demokratische Partei in den bayerischen Landtag einziehen. Mit "Bunte" hat sie darüber gesprochen, was ihre Beweggründe sind. "Als ich im November 2020 Mutter einer Tochter wurde, wurde mir klar: Es reicht nicht aus, immer nur zu meckern und an der Seitenlinie zu stehen. Ich will aktiv gestalten und meinem Kind und den Menschen in Bayern insgesamt eine gute Zukunft ermöglichen."

Susanne Seehofer mit dem bayerischen FDP-Chef Martin Hagen.
Susanne Seehofer mit dem bayerischen FDP-Chef Martin Hagen. © IMAGO / Lindenthaler

FDP statt CSU: Seehofer-Tochter erklärt ihre Entscheidung

Dass Susanne Seehofer nicht für die Partei ihres Vaters Horst Seehofer antritt, sei für ihn kein Problem, wie sie betont: "Er hat nur einen Satz gesagt: 'Willst du dir das wirklich antun? Du hast doch als Managerin bei BMW so einen guten Job, alle Türen stehen dir offen.' Aber er hat nicht versucht, mich davon abzubringen." Aber warum will sie nicht für die CSU kandidieren? Im AZ-Gespräch vor zwei Jahren sagte sie: "Mit der FDP kann ich mich am besten identifizieren. Die Partei hat die besten Zukunftsvisionen, dabei geht es um Freiheit, Eigenverantwortung und Respekt vor jeder Lebensführung."

Susanne Seehofer mit ihrem Vater Horst beim Neujahrsempfang 2014.
Susanne Seehofer mit ihrem Vater Horst beim Neujahrsempfang 2014. © BrauerPhotos / G.Nitschke

Susanne Seehofer spricht Klartext: "Die CSU ist mir zu populistisch"

Kurz vor der Landtagswahl findet sie deutlichere Worte und teilt verbal gegen die CSU aus. "Die CSU ist mir zu populistisch, zu sehr im Gestern verhaftet", schimpft Susanne Seehofer. Auch Ministerpräsident Markus Seehofer kommt bei der Tochter von Horst Seehofer nicht gut weg: "Und Markus Söder ist ein Ankündigungsweltmeister, ob bei Wohnungen oder Kitaplätzen. Er wechselt seine Meinungen ja manchmal schneller als seine Faschingskostüme. Ich mag lieber Taten als Worte." Wie sie bei den Wahlen im Herbst abschneiden wird und mit der FDP tatsächlich in den bayerischen Landtag einziehen wird, bleibt abzuwarten. Ihre Ankündigung zeugt aber von politischem Kampfgeist, denn sie bestimmt von ihrem Vater geerbt hat. Die FDP steht laut Umfragen in Bayern bei nur vier Prozent und würde so den Einzug in den Landtag verpassen.

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