Seehofer skeptisch gegenüber Kanzlerspekulationen um Guttenberg

MÜNCHEN - Der CSU-Vorsitzende Horst Seehofer hat sich skeptisch zu den Spekulationen über einen möglichen Aufstieg von Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) an die Spitze des Kanzleramtes geäußert.
Seehofer sagte der "Süddeutschen Zeitung" (Dienstagausgabe) mit Blick auf seine eigene Beliebtheit bei den Medien vor knapp 20 Jahren: "Ich war auch mal drei Jahre Kanzlerkandidat." Er fügte hinzu: "Das ist schnell vorbei – wenn Guttenberg mal etwas zu Hartz IV sagen muss, zur Atomkraft, zu den Bundeswehrstandorten."
Der CSU-Chef kritisierte zugleich die Personalspekulationen in der Union. "Es geht nicht an, dass ständig die Führungskräfte einer Partei gegeneinander ausgespielt werden", sagte er, "damit muss Schluss sein." Dies sehe auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) so.
Guttenberg wird bereits seit einigen Wochen in Presseberichten als möglicher Nachfolger von Merkel gehandelt, falls die CDU die Landtagswahl in Baden-Württemberg im nächsten Jahr verliert. Außerdem ist er als künftiger CSU-Vorsitzender im Gespräch. Seehofer hatte jedoch kürzlich angekündigt, dass er im Herbst 2011 erneut für dieses Amt kandidieren will.
dapd