Seehofer rüffelt Herrmann - Maut-Vorstoß unabgesprochen
CSU-Chef Horst Seehofer hat den Vorstoß seines bayerischen Verkehrsministers Joachim Herrmann (CSU) zu Ausnahmen bei der Pkw-Maut in Grenzregionen mit scharfen Worten zurückgewiesen. Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) arbeite jetzt den Gesetzentwurf aus, sagte Seehofer am Samstag nach einer Klausur des bayerischen Kabinetts am Tegernsee. Und da sei es überhaupt nicht notwendig, dass jemand mit Interviews "seinen Senf dazugibt".
Gmund - Seehofer stellte klar, Herrmann habe seine in einem Interview geäußerte Idee in keiner Weise abgesprochen. Der CSU-Chef betonte: "Die Linie der CSU und ihres Vorsitzenden ist ebenso klar wie die Linie der Kanzlerin - und ich könnte mir vorstellen, dass das maßgeblich ist."
Seehofer betonte, die Arbeit an einem Gesetzentwurf beginne "mit Grundprinzipien und nicht mit Ausnahmedefinitionen". "Zwischenrufe" aus anderen Parteien und vor allem auch aus der eigenen Partei bezeichnete er als "nicht hilfreich".
Auf die Frage, ob er verärgert über Herrmann sei, sagte Seehofer: "Der größte Ertrag des zunehmenden Lebensalters ist die Gelassenheit. Vor 20 Jahren, wenn Sie mich gefragt hätten, da wäre ich auch verärgert gewesen - aber heute nicht."