Seehofer im Abseits

Mit seinem Vorstoß, den Klimaschutz zu verwässern, steht der CSU-Chef alleine da. Nicht nur die Kanzlerin auch der Umweltminister geben ihm einen Korb. Und der bayerische Koalitionspartner distanziert sich.
von  Abendzeitung

BERLIN - Mit seinem Vorstoß, den Klimaschutz zu verwässern, steht der CSU-Chef alleine da. Nicht nur Bundeskanzlerin Angela Merkel auch der Umweltminister geben ihm einen Korb. Und der bayerische Koalitionspartner distanziert sich.

Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer hat sich mit seinem Vorstoß, den Klimaschutz aus Rücksicht auf Jobs in der Autobranche zu verwässern, eine blutige Nase geholt. „Man darf den Klimaschutz nicht gegen die Arbeitsplätze ausspielen“, las Kanzlerin Bundeskanzlerin Angela Merkel ihrem Ex-Minister die Leviten. Auch Baden-Württembergs CDU-Umweltministerin Tanja Gönner rüffelte Seehofer: „Es gibt weder Anlass noch Grund, am Klimaschutz zu rütteln. Die Zukunft liegt in einer umweltfreundlichen Mobilität.“

In Bayern distanzierte sich die FDP vom Koalitionspartner: CSU-Chef Seehofer sende „ein völlig falsches Signal“, so der liberale Umweltexperte Horst Meierhofer: „Wer den Autoherstellern nun sagt: ,Baut weiterhin Autos mit hohem CO2-Ausstoß und hohem Verbrauch’, der kurbelt die Automobilindustrie nicht an, sondern schaufelt deren Grab.“ Ähnlich argumentierte Bayerns Grünen-Chef Dieter Janecek: „Seehofer hat nicht verstanden, dass gute Umweltpolitik das beste wirtschaftspolitische Programm ist.“

Umweltminister Sigmar Gabriel (SPD) nannte Seehofer einen „Populisten“: „Wer sehen will, was mit Autos passiert, die weiter zu viel Sprit fressen und CO2 ausstoßen, der soll sich General Motors angucken – die sind vor der Pleite.“ SPD-General Hubertus Heil ätzte: „Es kann nicht sein, dass Merkel als Klimakanzlerin über die roten Teppiche schleicht und gleichzeitig die Ministerpräsidenten der Union ihre Politik torpedieren.“

jox

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