Seehofer besucht Orban: Er darf das

Die AZ-Vize-Chefredakteur Thomas Müller über Seehofers Besuch in Ungarn.
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AZ-Vize Thomas Müller über das Treffen von Horst Seehofer und Viktor Orbán.
dpa AZ-Vize Thomas Müller über das Treffen von Horst Seehofer und Viktor Orbán.

Das heimatliche Sperrfeuer zu Seehofers Besuch in Ungarn ist beachtlich. „Nebenaußenpolitik“, giftet Markus Rinderspacher; Seehofer sei, so der SPD-Landesfraktionschef, „ohne Mandat der Bundesregierung“ an die Donau gereist. „Separatismus“, ätzt man in Bremen.

Dass Bayern und Ungarn (seit dem Jahr 952 übrigens) aufs Engste verbunden sind – kann man wissen, muss es aber nicht. Was man wissen könnte, ist, dass Bayern Ungarns wichtigster deutscher Handelspartner ist. Und dass ein Ministerpräsident durchaus (auch persönliche) Beziehungen ins Ausland pflegen darf.

Treffen mit Seehofer: Orban lehnt Flüchtlingsquote strikt ab

Freilich kommt’s drauf an, was man dort sagt und macht. Dass Seehofer Orban, der Europas Grenzen ja am liebsten „luftdicht versiegeln“ will, doch noch ein Flüchtlingsaufnahmekontingent abtrotzt, darf man bezweifeln. Ebenso aber auch, dass er Merkel in den Rücken fällt. Der Oberbayer mag ja kauzig, launisch, stur und – ja, auch – populistisch sein. Blöd ist er nicht. Natürlich hat er Orban ermahnt, dass auf Dauer nur eine Lösung „in europäischer Solidarität“ zu erringen sei. Warum? Weil er letztlich genau weiß, dass Merkels Position die einzig richtige ist.

Nochmal: Man muss reden – auch mit rechtsnationalen Populisten wie Orban. Wer in Europa nur mit Staaten reden möchte, die die gleichen Interessen verfolgen, würde nämlich sonst bald Selbstgespräche führen.

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