Seehofer bei Benedikt: "Mein schönster Augenblick"

Ober-Bayer trifft Ober-Bayer: Eine halbe Stunde darf Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer in Rom zum Papst - Privataudienz. Benedikt XVI. hat danach zur BayernLB eine klare Meinung: „Oh je“
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„Grüß Gott“, sagt Seehofer, als er den Papst trifft. Danach schwärmt der Ministerpräsident: „Das ist der schönste Augenblick.“Foto: Reuters
az „Grüß Gott“, sagt Seehofer, als er den Papst trifft. Danach schwärmt der Ministerpräsident: „Das ist der schönste Augenblick.“Foto: Reuters

MÜNCHEN/ROM - Ober-Bayer trifft Ober-Bayer: Eine halbe Stunde darf Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer in Rom zum Papst - Privataudienz. Benedikt XVI. hat danach zur BayernLB eine klare Meinung: „Oh je“

Wenn zwei Ober-Bayern eine Reise zum Papst nach Rom tun, dann zwängt sich der eine mit einem Weißbier in ein zweimotoriges Geschäftsflugzeug des Typs „Fairchild Metro 23“, in dem er nur in Demutshaltung gebückt zu seinem Sitz gelangen kann, weil die Stehhöhe lediglich 1,45 Meter beträgt und er 1,93 Meter groß ist. Die andere zwängt sich zur Feier des Tages in ein fesches Dirndl. Aber was tut man nicht alles, wenn man als Bayerns neues First Couple beim Stellvertreter des lieben Gottes auf Erden eine Audienz bekommt.

Dass sie einmal gemeinsam vor Seiner Heiligkeit stehen, daran hatten Karin und Horst Seehofer nicht gedacht. Schließlich ist Seehofer einmal geschieden und das Sakrament der Ehe für den Vatikan das Allerhöchste. „Das ist vielleicht der schönste Augenblick in meinem politischen Leben gewesen“, schwelgt er nach dem Treffen.

Im Allerheiligsten wird selbst der bayerische Ministerpräsident nervös. Er streckt BenediktXVI seine Hand entgegen, sagt: „Grüß Gott“ und schaut auf den bayerischen Papst herunter. Als Geschenk hat er einen Gruß aus der Heimat dabei: Ein Koriander-Brot aus der Bäckerei in Rimsting im Chiemgau, in der die Großmutter des Papstes aufgewachsen ist. Und einen „Nervenkeks“ nach einem Rezept von Hildegard von Bingen. Den hätte eher Seehofer selber nötig. Der Papst freut sich und bittet den Besuch in sein Arbeitszimmer. Für eine halbe Stunde ziehen sie sich zurück. Benedikt nimmt in seinem seidenweißen Sessel Platz.

Seehofer darf auf seinem Besucherstuhl ans Eck näher zum Papst rücken. Der interessiert sich auch für die BayernLB. „Oh je“, rutscht es dem Papst heraus, als Seehofer erzählt, dass der Freistaat zehn Milliarden draufzahlen muss.

Beide sind sich beim Thema Wirtschaft einig

Bei ihrer Einschätzung der Weltwirtschaftskrise sind sich der Regent des Vatikans und der des Freistaats einig: Sie kritisieren die „Loslösung des Wirtschaftens von der ethischen Grundlage“ und fordern eine „Rückbesinnung auf die katholische Soziallehre“, die den Menschen in den Mittelpunkt stelle und nicht Geld.

Bayerns First Lady Karin hat sich für den Papst im Dirndl herausgebrezelt - mit grüner Seidenschürze und schwarzem Samtspencer. Vor der Audienz wandelt sie mit ihrem Gatten durch den Petersdom. Sie bestaunen Michelangelos einzigartige Pietà. Da fühlt sich Seehofer dem lieben Gott ein bisschen näher. „Ich bin ja das erste Mal hier“, schwärmt er. „Das ist schon etwas sehr Erhebendes.“

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