Seehofer attackieret Guttenberg-Kritiker aus CDU

Guttenberg in den Rücken zu fallen, sei "nicht solidarisch", poltert der Ministerpräsident. "Mein Blutdruck war deutlich gestiegen".
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Horst Seehofer am Mittwoch im Landtag auf dem Weg zur Pressekonferenz.
dapd Horst Seehofer am Mittwoch im Landtag auf dem Weg zur Pressekonferenz.

Guttenberg in den Rücken zu fallen, sei "nicht solidarisch", poltert der Ministerpräsident. "Mein Blutdruck war deutlich gestiegen."

Berlin - Nach der Regelung der Nachfolge des zurückgetretenen Verteidigungsministers Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) geraten verstärkt dessen Kritiker aus der CDU ins Visier von Spitzenpolitikern der Union. Der CSU-Vorsitzende Horst Seehofer sagte der „Bild“-Zeitung, das Verhalten von Bundestagspräsident Norbert Lammert und Bundesbildungsministerin Annette Schavan (beide CDU) sei „nicht solidarisch“ gewesen.

Er mahnte: „Zum Selbstverständnis der Union sollte gehören, dass man den eigenen Leuten beisteht, ihnen nicht öffentlich in den Rücken fällt.“ Schavan hatte vor dem Rücktritt Guttenbergs in einem Interview gesagt, dass sie sich als Wissenschaftlerin, die vor 30 Jahren selbst promoviert habe, „nicht nur heimlich schäme“ für das, was passiert sei. Lammert soll betont haben, die Affäre um Guttenbergs in Teilen abgeschriebene Doktorarbeit und ihre Begleitumstände seien „ein Sargnagel für das Vertrauen in unsere Demokratie“.

Seehofer kritisierte, die Äußerungen von Schavan und Lammert seien „nicht in Ordnung“ gewesen. Er fügte hinzu: „Als ich Anfang der Woche davon hörte, war mein Blutdruck deutlich gestiegen. Darüber wird noch zu reden sein – ich habe mir das auf Wiedervorlage gelegt.“

Der Vorsitzende des Bundestagsinnenausschusses, Wolfgang Bosbach (CDU), sagte zu den Äußerungen von Schavan und Lammert: „Wenn die beiden Wortmeldungen nicht gekommen wären, hätte ich sie nicht vermisst.“

Der CDU-Politiker fügte am späten Mittwochabend in der ARD-Sendung „Hart aber fair“ hinzu: „All das hätte man auch sagen können zu dem Zeitpunkt, als die Fraktion Karl-Theodor zu Guttenberg lautstark und ohne Einschränkung applaudiert hat.“ Er möge es „einfach nicht, wenn man in einer Fraktionssitzung, wenn der Kollege gegenüber sitzt, frenetisch applaudiert“ und anschließend gegenüber Journalisten Kritik an ihm äußere.

Bosbach mahnte: „Man sollte den Kollegen ehrlich gegenüber treten und seine Meinung sagen.“ Außerdem sollte man gerade dann zusammenstehen, „wenn ein Kollege in Bedrängnis ist“.
 


 

 

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