Sebastian Edathy weist Verdacht auf Kinderpornografie zurück

Berlin – "Die öffentliche Behauptung, ich befände mich im Besitz kinderpornografischer Schriften bzw. hätte mir diese verschafft, ist unwahr": Der SPD-Politiker Sebastian Edathy hat den Vorwurf des Besitzes von Kinderpornografie zurückgewiesen und veröffentlicht eine Pressemitteilung auf Facebook.
Gegen den SPD-Innenexperten Sebastian Edathy wird wegen des Verdachts auf Kinderpornographie ermittelt. Das bestätigte SPD-Parlamentsgeschäftsführerin Christine Lambrecht am Dienstag in Berlin. Zuvor hatten Ermittler unterschiedlichen Medienberichten zufolge Büros und Privaträume Edathys durchsucht, der am Wochenende sein Bundestagsmandat niedergelegt hatte.
Die SPD-Bundestagsfraktion hat sich erschüttert über die staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen gegen ihren bisherigen Abgeordneten Sebastian Edathy gezeigt. „Die genannten Gründe, Verdacht auf Besitz von Kinderpornografie, sind schwerwiegend“, sagte Fraktionsgeschäftsführerin Christine Lambrecht am Dienstag in Berlin. „Ich gebe zu, ich bin zutiefst bestürzt.“ Eine Bestätigung der Staatsanwaltschaft zu den Gründen der Ermittlungen gibt es bisher nicht.
Wie das ARD-Hauptstadtstudio unter Berufung auf SPD-Fraktionskreise berichtete, durchsuchten Ermittler auch das Bundestagsbüro des bisherigen SPD-Abgeordneten in Berlin. Dazu wollte sich Lambrecht zunächst nicht äußern.
Zuvor hatte die im niedersächsischen Nienburg erscheinende Lokalzeitung "Die Harke" in ihrer Dienstagsausgabe berichtet, es seien das Wahlkreisbüro Edathys in Nienburg sowie seine Privatwohnung in Rehburg durchsucht worden.
"Die gegen Sebastian Edathy geäußerten Vorwürfe wiegen schwer und müssen sorgfältig, schnell und umfassend aufgeklärt werden", erklärte der Generalsekretär der niedersächsischen SPD, Detlef Tanke, in Hannover. Weitere Stellungnahmen lehnte Tanke unter Hinweis auf das laufende Ermittlungsverfahren ab. Auch die Staatsanwaltschaft Hannover wollte sich zunächst nicht zu den gegen Edathy erhobenen Vorwürfen äußern.
Der 44-jährige Innenpolitiker hatte am Freitag überraschend sein Mandat niedergelegt und gesundheitliche Gründe dafür angeführt.