Schulz reist zu Gespräch mit Erdogan in die Türkei

EU-Parlamentspräsident Martin Schulz reist als erster Spitzenvertreter der EU seit dem Putschversuch Mitte Juli in die Türkei. "Mein Besuch zielt darauf ab, all jenen türkischen Bürgern Anerkennung zu zollen, die auf die Straßen gegangen sind, um die Demokratie im Land zu verteidigen."
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EU-Parlamentspräsident Martin Schulz bei einem Treffen mit dem türkischen Präsidenten Erdogan in Brüssel. Foto: Julien Warnand/Archiv
dpa EU-Parlamentspräsident Martin Schulz bei einem Treffen mit dem türkischen Präsidenten Erdogan in Brüssel. Foto: Julien Warnand/Archiv

Istanbul - Am Nachmittag steht ein Treffen mit Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan in Ankara auf dem Programm. Vorgesehen sind zudem ein Besuch in dem von Putschisten bombardierten Parlament sowie Treffen mit Ministerpräsident Binali Yildirim und Oppositionsführer Kemal Kilicdaroglu.

Die Beziehungen zwischen der EU und der Türkei sind seit dem Putschversuch äußerst angespannt. Zahlreiche EU-Politiker verdächtigen Erdogan, sich beim Vorgehen gegen mutmaßliche Unterstützer des gescheiterten Umsturzes nicht an die Menschenrechte und rechtsstaatliche Standards zu halten. Die türkische Regierung dementiert dies und wirft der EU mangelnde Solidarität vor.

Lesen Sie hier: Türkei bestellt Gesandten der deutschen Botschaft ein

Schulz hat in der Vergangenheit heftige Kritik an Erdogan geübt. Nach der von Erdogan betriebenen Aufhebung der Immunität vieler türkischen Parlamentarier hatte Schulz ihm im Mai vorgeworfen, eine "Ein-Mann-Herrschaft" zementieren zu wollen.

Schulz weigert sich außerdem, das Europaparlament über die Visumfreiheit für Türken beraten zu lassen, solange die Regierung in Ankara nicht alle vereinbarten Kriterien erfüllt. Die türkische Regierung hat gedroht, ohne Visumfreiheit das Flüchtlingsabkommen platzen zu lassen.

Der FDP-Europaabgeordnete Alexander Graf Lambsdorff hat Martin Schulz zu deutlicher Kritik bei dessen Türkei-Besuch aufgefordert. "Es kann nicht nur darum gehen, den Türken zu sagen, wir sind solidarisch", sagt Lambsdorff. "Man darf kein Benzin ins Feuer gießen, aber man darf auch nicht so tun, als ob es kein Feuer gäbe. Das, was da an Säuberungen läuft, an Verhaftungen, an Massenverhaftungen muss man ja sagen, das ist nicht in Ordnung und das muss auch deutlich gesagt werden."

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