Kommentar

Schröder darf bleiben: Man muss ihn ertragen

Der AZ-Korrespondent Torsten Henke über Gerhard Schröder und seine Partei.
von  Torsten Henke

Gerhard Schröder hat seiner "alten Tante SPD" vor allem in den vergangenen Monaten wahrlich keine Ehre gemacht. Für einen Ausschluss aus der Partei jedoch ist das ebenso zu wenig wie seine Freundschaft zum Diktator in Moskau oder seine Tätigkeit als Gas-Manager in russischen Diensten.

Die SPD sollte inhaltlich auf Abstand zu Schröder gehen

Zumal die Sozialdemokraten insgesamt lange einen fragwürdigen Kurs im Umgang mit Russland verfolgt und sich damit schwergetan haben, mit Putin und seinem Reich zu brechen. Man denke nur an Manuela Schwesig in Schwerin.

Parteien, gerade jene, die für sich in Anspruch nehmen, Volksparteien zu sein, leben von Meinungsvielfalt. Sie müssen Mitglieder mit Ansichten dulden, die die meisten für abstrus halten. Statt in eine weitere Instanz sollten die Sozialdemokraten inhaltlich auf Abstand zu Schröder gehen, ihn aber in ihren Reihen ertragen.

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