Schröder bezeichnet Beck-Vorwurf als «Quatsch»

Eine Intrige des Ex-Kanzlers gegen den ehemaligen Parteivorsitzenden aus Rheinland-Pfalz? Beck deutet das in seinem Buch "Ein Sozialdemokrat" an, das bald erscheint. Sein Vor-vor-Vorgänger streitet vehement ab.
von  Abendzeitung
Gerhard Schröder wehrt sich
Gerhard Schröder wehrt sich © ap

Eine Intrige des Ex-Kanzlers gegen den ehemaligen Parteivorsitzenden aus Rheinland-Pfalz? Beck deutet das in seinem Buch "Ein Sozialdemokrat" an, das bald erscheint. Sein Vor-vor-Vorgänger streitet vehement ab.

Der frühere Bundeskanzler Gerhard Schröder hat den Verdacht zurückgewiesen, er habe zum Amtsverzicht des SPD-Vorsitzenden Kurt Beck beigetragen. "Intrige? Das ist Quatsch", sagte Schröder der Wochenzeitung "Zeit". Erst drei Tage nach dem Rücktritt von Kurt Beck habe er mit dem "Spiegel" über die Vorgänge in der SPD gesprochen.

"Zu dem Zeitpunkt war die Messe am Schwielowsee bereits gelesen", sagte Schröder. Am Rücktrittstag selbst habe er zusammen mit seiner Frau Doris die Ereignisse am Fernsehen verfolgt. "Und wir wussten nicht, was los ist", sagte Schröder weiter. In seinem Buch "Ein Sozialdemokrat", das an diesem Donnerstag in Berlin vorgestellt wird, schreibt Beck, über die «Kandidatenfrage» sei vor der offiziellen Verkündung in Einzelheiten berichtet worden, "die neben Beteiligten auch auf Gerhard Schröder verwiesen".

Widersprüchlich: Beck dankt in Brief

Im Gespräch mit der "Zeit" wunderte sich Schröder über diese Darstellung und verwies auf einen an ihn gerichteten Brief Becks vom 10. September. Von einer Spur, die auf ihn verweise, sei darin nicht die Rede. Vielmehr dankte Beck "für die Unterstützung und den Rat". Vehement widerspricht der Altkanzler zudem Vermutungen, sein Comeback stehe bevor. Die "operative Politik ist vorbei, für alle Zeiten definitiv", sagt Schröder, "auch wenn es der wichtigste Teil meines beruflichen Lebens war". Auch in den kommenden Bundestagswahlkampf werde er nur sehr zurückhaltend eingreifen. Wenn jemand Rat haben wolle, bekäme er ihn, "aber ich dränge mich keinem auf".

(AP)

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