Schottland: "Yes"- und "No"-Lager mobilisieren Kräfte
Edinburgh - Schottlands Regierungschef Alex Salmond von der Nationalpartei SNP und seine Stellvertreterin Nicola Sturgeon gingen auf Tour durch sieben schottische Städte, um für ein "Yes" zur Unabhängigkeit zu werben.
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In Glasgow machten Großbritanniens Labour-Chef Ed Miliband, der frühere Premierminister Gordon Brown und die schottische Labour-Vorsitzende Johann Lamont Stimmung für ein "No" im Referendum am 18. September.
Beide Seiten schauen gespannt auf die Umfragen, die nun fast täglich veröffentlicht werden. Das Meinungsforschungsinstitut YouGov ermittelte zuletzt einen knappen Vorsprung für das "No"-Lager mit 52 zu 48 Prozent, wenn man die Unentschlossenen herausrechnet. Noch enger fällt eine ICM-Telefonumfrage aus, in der 51 Prozent weiterhin zu Großbritannien gehören wollen. Diese Werte liegen innerhalb der statistischen Fehlerquote und lassen keine zuverlässige Vorhersage über den Ausgang des Referendums zu - außer, dass es knapp wird.
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Mehrere Wirtschaftsvertreter warnten vor negativen Folgen für die Schotten, wenn sie sich abspalten, etwa vor steigenden Preisen und Arbeitsplatzverlusten. Die Nationalbewegung bekam prominente Unterstützung: Schauspieler Peter Mullan ("Trainspotting") ließ sich mit den SNP-Führern sehen und sagte, er sei schon immer für die Unabhängigkeit gewesen.
Nachdem Mitte der Woche Premierminister David Cameron und weitere Londoner Parteichefs in Schottland für das Vereinigte Königreich geworben hatten, reiste Nigel Farage, Chef der Anti-EU-Partei UKIP, nach Glasgow. Er forderte eine Verfassungsänderung für das gesamte Königreich, die England, Schottland, Wales und Nordirland föderal organisiere. SNP-Chef Alex Salmond beschuldigte er, den Schotten falsche Versprechen zu machen. Schottland werde nicht unabhängig, solange es Teil der EU sei. UKIP hat in Schottland praktisch keine Unterstützer.
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Farage forderte von der britischen Königin, die Schotten dazu aufzurufen, die Unabhängigkeit abzulehnen. Ähnlich hatten sich bereits konservative Abgeordnete im Londoner Unterhaus geäußert. englische Queen hat aber über einen Sprecher deutlich gemacht, dass sie sich nicht in die Debatte einmischen wird.
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