Scholz ruft EU-Partner zu mehr Finanzhilfe für Ukraine auf

Bundeskanzler Olaf Scholz hat die EU-Partner eindringlich zu mehr Finanzhilfe für die von Russland angegriffene Ukraine aufgerufen - im Interesse der eigenen Sicherheit. Für das laufende Jahr habe Deutschland seine Militärhilfe auf mehr als sieben Milliarden Euro nahezu verdoppelt, Zusagen für die kommenden Jahre in Höhe von sechs Milliarden kämen hinzu, sagte der SPD-Politiker am Samstag bei seinem Auftritt vor der Münchner Sicherheitskonferenz. Er wünsche sich sehr, "dass ähnliche Entscheidungen in allen EU-Hauptstädten getroffen werden".
von  dpa
Bundeskanzler Olaf Scholz (l, SPD) spricht mit Moderatorin Hadley Gamble (r) auf dem Poudium während der 60. Münchner Sicherheitskonferenz (MSC).
Bundeskanzler Olaf Scholz (l, SPD) spricht mit Moderatorin Hadley Gamble (r) auf dem Poudium während der 60. Münchner Sicherheitskonferenz (MSC). © Sven Hoppe/dpa

"Wir Europäer müssen uns sehr viel stärker um unsere eigene Sicherheit kümmern - jetzt und in Zukunft", forderte Scholz. Zugleich betonte er, die deutsche Unterstützung für Kiew sei "breit und umfangreich, vor allem aber ist sie langfristig angelegt".

Wie in anderen Ländern gebe es auch in Deutschland "kritische Stimmen, die fragen: Sollten wir das Geld nicht für andere Zwecke ausgeben", räumte der Kanzler an. Moskau befeuere solche Zweifel mit gezielten Desinformationskampagnen und Propaganda in den sozialen Medien. "Geld, das wir jetzt und in Zukunft für unsere Sicherheit ausgeben, fehlt uns an anderer Stelle. Das spüren wir", räumte Scholz ein. "Ich sage aber auch: Ohne Sicherheit ist alles andere nichts."

"Nur wenn wir alle die dafür nötigen Mittel solidarisch und langfristig bereitstellen, wird unsere Verteidigungsindustrie ihre Produktion verlässlich steigern. Und damit auch zu unserer Sicherheit beitragen", sagte Scholz. Die USA hätten der Ukraine seit Kriegsbeginn etwas mehr als 20 Milliarden Dollar an militärischer Hilfe pro Jahr geleistet - bei einem Bruttoinlandsprodukt von 28 Billionen Dollar. "Eine vergleichbare Anstrengung muss doch das Mindeste sein, was auch jedes europäische Land unternimmt."

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