Scholz' Afrika-Reise: Schwieriges Terrain
Dass Olaf Scholz zu einem so frühen Zeitpunkt seiner Kanzlerschaft nach Afrika reist und dort drei Schlüsselstaaten besucht, ist kein Zufall. Er sendet damit als G7-Präsident die Botschaft aus, dass die reichen Länder des Nordens um die Probleme im Sahel wissen und dass die betroffenen Staaten nicht allein stehen.
Zudem geht es darum, Moskau nicht das Feld in Afrika zu überlassen. Zwei der drei Staaten auf Scholz' Route haben sich der Verurteilung des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine nicht angeschlossen. Das zeigt, wie groß der Einfluss des Kreml ist. Dabei ist Putins Krieg maßgeblich dafür verantwortlich, dass die Lebensmittelpreise explodieren, es an Weizen mangelt.
Dennoch wird das Engagement des Westens, vor allem das militärische, in vielen Staaten der Sahel-Zone kritisch gesehen, weil die Bevölkerungen befürchten, dass dadurch erst recht Konflikte in ihre Region getragen werden. Bedenken, die ernst genommen werden müssen, und die zeigen: Es ist ein schwieriges Terrain, auf das sich der Bundeskanzler begibt.
Doch wenn es nicht gelingt, die größte Not in Afrika zu lindern, werden sich womöglich Millionen Menschen auf den Weg nach Norden machen. Dann würde Putins perfide Strategie aufgehen, Hunger als Waffe einzusetzen.