Schleswig-Holsteins Innenminister Breitner zurückgetreten
Kiel - Breitner wurde bereits am Mittwoch zum Direktor des Verbandes norddeutscher Wohnungsunternehmen bestellt. Damit hat der 47-Jährige ausgerechnet in der Wohnungswirtschaft, für die er als Minister selbst zuständig war, einen neuen Job gefunden.
In der SPD stieß die Entscheidung auf deutliche Kritik. Seine Fraktion sehe den Jobwechsel kritisch, sagte der schleswig-holsteinische Partei- und Fraktionschef Ralf Stegner. Notwendig seien klare Karenzregeln für einen Wechsel von Spitzenpolitikern in Wirtschaftszweige. Breitner legte nach Angaben Stegners auch den stellvertretenden Landesvorsitz nieder.
Der 47-Jährige ist bereits das zweite Mitglied der Regierung Albig, das innerhalb von knapp zwei Wochen den Hut nimmt. Zuvor war bereits Waltraud Wende (parteilos) im Zuge staatsanwaltschaftlicher Ermittlungen wegen Korruptions- und Betrugsverdachts zurückgetreten.
Breitner begründete seinen Wechsel am Donnerstagabend ausschließlich mit familiären Belastungen. "Der Wechsel aus der Politik in die Wirtschaft fällt mir alles andere als leicht", sagte er. Trotz aller Freude an der Arbeit habe er jedoch festgestellt: "Mein öffentliches Amt als Innenminister ist mit meinem Familienleben nicht oder nur schwer vereinbar. Im Kabinett bin ich ersetzbar, in der Familie nicht." Den neuen Posten tritt er am 1. Mai 2015 an.
Albig erklärte, der Rücktritt komme zu einem ungünstigen Zeitpunkt für seine Regierung. Breitner sei Stütze des Kabinetts gewesen. "Wir haben ganz exzellent zusammengearbeitet. Ich hätte gern mit ihm weiter regiert." Auf die Frage nach dem Zustand der Regierung sagte Albig: "Sie ist gar nicht angeschlagen." Und: "Ich bin gar nicht geschwächt."
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